DRadio: Angst essen Journalismus auf

Mit einem herrlich unreflektierten Beitrag beglückte Deutschlandradio Kultur seine Hörer Ende Februar: Über etwas, das es nicht gibt. Weitere Gefahren, die nicht existieren. Von Einem, der sie trotzdem findet. Mit einem Gerät, das knattert. Es geht um so genannten Elektrosmog, die „Unsichtbare Belastung“, wie der Beitrag Angst machend titelt. Als kleinen aargks-Beitragsservice gibt’s hier ein paar Recherchetipps und wie man mit W-Fragen auch Radio machen könnte. [Update: inkl. DRadio-Stellungnahme]

Bei mir läuft entweder Deutschlandfunk oder Deutschlandradio Kultur. Daheim, im Auto und im Büro, wenn ich alleine bin. Zwei saugute Sender. Das vorab, ganz ohne Ironie, und damit auch ausreichend gelobhudelt.

Am 27. Februar funkte Deutschlandradio Kultur den Beitrag „Elektro-Smog, die unsichtbare Belastung“, den jeder Redakteur seinem Praktikanten rechts und links um die Ohren gehauen hätte. Hat er aber nicht, war auch kein Praktikant, sondern eine Absolventin der Deutschen Journalistenschule, und so bzw. dennoch nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Ein Geschwurbel ohnegleichen, schon im zweiten Satz, Zitat: „Rund 17 Prozent der Bevölkerung gelten als elektrosensibel.“

Kleiner Grundkurs Recherche aus der ersten Woche Journalistenschule: Die W-Fragen.

Was ist Elektrosensibilität? Antwort: Gibt’s sehr wahrscheinlich nicht.

Woher kommen denn die behaupteten 17 Prozent? Antwort: Keine seriöse Quelle gefunden, eine 2006 vom Bundesumweltministerium vorgenommene Umfrage geht von 6 Prozent aus. Nota bene, dabei ging’s nicht darum, ob Elektrosensibilität existiert oder nicht, Zitat: „Ausgangspunkt ist vielmehr die subjektive Perspektive, unabhängig  von der Frage, ob EMF-Gefahren oder Elektrosensibilität nachweisbar sind oder nicht. Die Studie hat nicht die Aufgabe, Argumente zu Elektrosensibilität und/oder EMF-Gefahren als wahr oder falsch zu bewerten oder in diesen Debatten Position zu beziehen.“

Was sagen Studien? Antwort: Alle bisher bekannten Studien können keinen Zusammenhang herstellen zwischen Funkmasten oder W-LAN etc. Was kurioserweise beobachtet wird: Wer angeblich elektrosensibel ist, der fühlt fast immer Unwohlsein, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit usw. wenn eine Antenne funkt. Und auch, wenn sie nicht funkt. Und auch, wenn ein Antennenmast noch gar nicht in Betrieb ist. Aber vor dem Haus rumsteht.

Das, liebes DRadio, spricht schonmal ein klitzekleines bisschen dafür, dass es in Richtung eines psychosomatischen Problems gehen könnte. Wenn mir lange genug genügend Angst vor Einhörnern gemacht wird, falle ich hierbei auch in Ohnmacht.

Wie wird elektromagnetische Strahlung aufgenommen? Im DRadio-Beitrag faselt ein Geobiologe anfangs von Strom im Körper, Nervenbahnen und dass das, Zitat, „bis vor 100 Jahren war das ungestört. Und jetzt schauen Sie sich an, was wir in letzten 30 Jahren gemacht haben.“ Blablapratz. Kurze Antwort: So. Wäre nett gewesen, liebes DRadio, darüber auch mal was zu erfahren. Müsste man halt recherchieren.

Dafür dürfen Anekdoten selbstverständlich nicht fehlen, zum Beispiel wie der Held der Geschichte einem Opfer Kunden das W-LAN ausgeschaltet hat, und danach war alles gut. Überhaupt, der Geobiologe Kugler, der, Zitat: […] mit der Wünschelrute Wasseradern auf [spürt] und mit Messgeräten hochfrequente Strahlung von Mobilfunkantennen und W-LAN-Adaptern.“ Mmja. Wünschelrute. Auch extrem seriös. Nicht. Noch. Nie. Gewesen. Aber Stöckchenschwenker sollen jetzt hier nicht das Thema sein.

Sein Gerät, den E-Smog zu finden, ist der Super Esmog-Spion, ich nehme mal an, jener Knatterkasten für 449 Öcken netto, (es ist mir im Übrigen ein Rätsel, weshalb man einen Puppenkopf draufschrauben soll/kann, aber das sieht echt scary aus). Die Firma vertreibt auch Atlantis-Meersalz und Auto-Additive, mit denen man 30 Prozent Sprit sparen kann. Wo haben die nur die Regale für ihre vielen Nobelpreise, frage ich mich.

Egal, das Gerät kann also was anzeigen. Schön. Ich hätte mal wieder eine W-Frage, liebes DRadio: Welchen Zusammenhang zwischen „Gerät knattert“ und „Patient hat Aua“ gibt es gleich? Antwort: Keinen, siehe Links zu den Studien oben.

Weiter im Beitrag: Der Elektroruter (oder wie soll man die Type jetzt nennen) misst also ganz dolle viele Milliwatts, 1.000 an der Zahl, im tadaaa, natürlich: Schlafzimmer. Dumm nur, dass seine Patientin sagt, sie reagiere gar nicht auf Handystrahlen (warum sie ihn dann gerufen hat, weiß die Göttin, die Journalistin verrät es leider nicht). Doch schon kommt der Weiße Inhalte-Ritter-Retter in Gestalt von bämmmmmm: Erdstrahlen.

WWWWWWas sind Erdstrahlen? Antwort: Gibbet nich.

Jetzt sind wir doch wieder beim Stöckchenschwenken. Jedenfalls, diese (nicht existenten) Erdstrahlen wurden zum Glück schon von einem Wünschelruter zuvor gefunden und die Betten umgestellt. Beitrag, Zitat „auch Kugler beherrscht dieses uralte Wissen, das ihm ein Bauer beigebracht hat“, und wieder ein Punkt im Bullshit-Bingo: Uraltes Wissen. Na, dann kann’s ja nur stimmen. Nicht. Darf mich mal selbst zitieren „Altes Wissen: hat ein ganz wesentliches Problem – es ist meist falsch. Denn der Witz an Wissenszuwachs besteht darin, altes Wissen zu prüfen und gegebenenfalls zu revidieren. Sonst würden wir heute noch nach der guten alten Viersäfte-Lehre an den Pocken verrecken.“ (Quelle: ich)

Weiter im Beitrag, Zitat: „Im Gegensatz zu Radioaktivität etwa kann man im Körper bisher nicht objektiv messen, welche Auswirkungen elektromagnetische Strahlung hat.“ Unfug, genau das haben Doppelblindstudien untersucht, siehe Links oben.

„Tausende Studien kommen zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen, je nachdem, wer sie finanziert.“ Och nö, Verschwörungstheorie, was für eine Nullaussage.

„Kugler warnt davor, in Panik zu verfallen.“ Ja also, geht doch.

„Wichtig sei, dass man sich beim Schlafen keinem Störungsfeld aussetzt“. D’oh! Kurve doch nicht gekriegt. Was ist ein Störungsfeld? Antwort: Ach Leute, ich geb’s auf…..

Noch einen Blick auf den Protagonisten des Beitrags geworfen. Er misst unter anderem Erdstrahlen, Gitternetze wie Curry-Linien (auch so ein Schmarrn) und Wasseradern. Alles Kram vom Eso-Angstmach-Grabbeltisch.

Liebes DRadio: Man sollte Leute ernst nehmen, die sich von Mobilfunkstrahlen et al. beeinträchtigt fühlen. Weil sie es sind. Man könnte diese Leute aufklären darüber, was elektromagnetische Felder überhaupt sind, wie sie den Körper beeinflussen und wie nicht. Man könnte dazu Wissenschaftler fragen, vielleicht einen Physiker, einen Mediziner und einen Psychologen interviewen. Man könnte einen Beitrag über psychosomatische Beschwerden machen, über Ängste, woher sie kommen, wie sie entstehen, wer sie geschäftlich ausnutzt und wie man sie in den Griff bekommt.

Man könnte freilich auch einen Feng-Shui-Berater befragen, der Stöckchenwedel- oder Pendelkurse für 75 Euro pro Teilnehmer anbietet, der für wahrscheinlich deutlich mehr Geld (verrät er nicht auf seiner Website) „Elektrosmog“ geil findet. Man könnte freilich auch dieses nachgewiesenermaßen falsche Geschwätz ohne zu hinterfragen widerkäuen. Man könnte freilich einfach mal nicht recherchieren.

Schade, liebes DRadio, dass Du Dich für die zweite Variante entschieden hast.

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Update, die Antwort des DRadio vom 24.3.:

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Sehr geehrte/r aargks,

hier eine Stellungnahme der Autorin zu ihrem viel diskutierten Beitrag in unserem Programm:

Stellungnahme:

Ich habe in meiner Reportage eine – wie ich finde – für die Reportage typische beobachtende Haltung eingenommen, ohne das Phänomen und Betroffene aber gleich als Spinner abzutun. Ich nehme sie ernst, ohne mich mit ihnen gemein zu machen. Das ist eine legitime Haltung und angesichts der eher stets negativen Berichte über Elektronsensible und ihre Macken auch nötig.

Ohne jetzt auf die einzelnen Gegenargumente einzugehen, was z. B. die Anzahl der Betroffene in der Bevölkerung angeht, schwanken die Zahlen sehr stark. Offiziell sind es in der BRD 6 %, was ca. 5 Millionen Menschen entsprechen würde. In Schweden werden Zahlen zwischen 20 – 30 % genannt. In der BRD wurden von Ärzten, die sich mit dieser Thematik eingehend beschäftigen ca. 17% genannt.

Je nachdem welche Seiten man googelt, findet man natürlich unterschiedliche Meinungen, Studien und Ergebnisse. Daher bringt es auch nichts, sich die gegenseitig um die Ohren zu hauen, weil jeder Munition findet. Etwa unter http://www.diagnose-Funk.org eine Vielzahl an Veröffentlichungen zum Thema Mobilfunk, WLAN, Schnurlostelefone etc., die eindrucksvoll die negativen Auswirkungen elektromagnetischer Felder belegen.

Auch in der Schweiz wird das Thema seit Jahren viel ernsthafter als bei uns diskutiert. Dazu nachstehend eine interessante Internetseite
http://www.hese-project.org/Forum/allg/index.php?id=6894.

Es ist natürlich auch so, dass wirtschaftliche Interessen dahinter stehen. Die Politik hat die UMTS Lizenzen für Milliarden versteigert, profitiert von Steuereinnahmen. Und die Industrie versucht natürlich auch dieses Thema klein zu halten, und Wissenschaftler die Zusammenhänge von elektromagnetischen Feldern und Gesundheit nachweisen, zu diskriminieren. Die Industrie hat das jahrzehntelang mit dem Rauchen, Asbest, Amalgam, Formaldehyd, Dioxin, Lindan etc. genauso gemacht.

Ich finde, man muss sich dem Thema nähern, ohne sich gleich auf eine Seite festzulegen (Elektrosensibilität gibt es oder gibt es nicht), sondern eher fragend – und es tut not, auch einmal die Seite derer zu hören, die darunter leiden, auch wenn sich nichts beweisen lässt. Merke: Das heißt nicht, dass es nicht überall – bei Gegnern, die Elektrosensibilität leugnen, sowie Betroffenen – nicht ebenso viele Spinner gibt.

Ich finde, ein Urteil sollte am Ende dem Hörer überlassen werden, den ich für klug genug halte…

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Nun ja.

87 Kommentare zu “DRadio: Angst essen Journalismus auf

  1. @ smurfix
    done :-) Bin ja mal gespannt, was passiert. Die prompte Automaten-Antwort auf meine Mail verspricht „eine zeitnahe Weiterleitung an die zuständige Redaktion“.

    • Gut gemacht. Smurfix hat recht, wenn’s denen niemand sagt, kommen sie nicht von selbst drauf, sonst hätten sie den Beitrag ja gar nicht gesendet. Ob die Eingabe was bringt, bleibt abzuwarten, aber wenigstens können sie hinterher nicht behaupten, es hätte sich niemand beschwert…

    • Ich arbeite in der Online-Redaktion von Deutschlandradio Kultur. Redaktion und Autorin sind informiert. Also: Bitte noch ein bisschen Geduld.

      • Sehr geehrter Herr Hilling,
        gibt es mittlerweile eine Reaktion oder Richtigstellung seitens der Redaktion?

  2. Ümpf.. wer Elektrosensibel ist belügt sich selbst. Basisierend auf Desinteresse für physikalische Grundlagen und hat ein ziemlich weit verbreitetes Syndrom… kann man leider nix gegen tun

  3. Ich kann Deine Kritik am Beitrag von Frau Hüttl nur insoweit teilen, als die Überschrift und der „Teaser“ in der Tat missverständlich sind. Das klärt sich aber auf: Mit den „17 Prozent gelten“ wird eine Behauptung des Herrn Kugler vorangestellt – und keine wissenschaftlich erwiesene Tatsache.

    Im Weiteren ist der Beitrag, soweit ich das anhand der Schriftfassung beurteilen kann, in meinen Augen einfach ein leicht ironisch gefärbter Bericht über eine unstreitige Tatsache: Es gibt Menschen in Deutschland, die behaupten, sie seien elektrosensibel. Sie glauben an jene Kausalitäten, die wissenschaftlich nicht nachweisbar sind. Wir können sie als Spinner betrachten, als Paranoiker, als Psychosomatiker, als Opfer eines selbstverschuldeten Nocebo-Effekts. Aber es gibt sie. Und andere verdienen ihr Geld damit.

    Frau Hüttl wählt als journalistische Form etwas, das im D-Radio durchaus häufiger vorkommt: Die klassische Berichterstattung ohne Kommentierung, ohne aufklärerischen Impetus, ohne Meinungsmache. Es kommen Menschen mit ihren ganz subjektiven Sichtweisen zu Wort. Und der Hörer/Leser kann sich einfach eine Meinung bilden. Oder zur Kenntnis nehmen: Ja, es gibt diese Menschen. Der durchschnittliche D-Radio-Hörer weiß vermutlich auch, dass es dafür keine wissenschaftliche Grundlage gibt, dass es keine anerkannte Krankheit ist. Aber diese Menschen sind Realität und der Beitrag vermittelt mir einen Eindruck vom Denken und Fühlen dieser Leute.

    Das ist gutes journalistisches Handwerk.

    • Dann muss ich meinen Ironie-Detektor neu eichen lassen. Nee, ich erkenne hier keine Ironie, und der journalistische Kunstgriff „labern lassen, wird sich selbst entlarven“ funktioniert hier auch nicht, weil’s eben nicht offensichtlich spinnert ist.

      Auch kann ich Deine hohe Meinung über den DRadio-Hörer in diesem Bezug nicht teilen, denn der D-Hörer mag sicher gebildeter sein als der durchschnittliche Dschungelcamp-Glotzer – was aber bei Weitem keine Garantie ist, nicht auch auf Quacksalberei mit toller PR (aka Homöopathie) reinzufallen oder auf die Elektrosmog-Angstdebatte.

      • Tja, ich sehe das eben nicht als PR für den Elektrosmog-Doktor. Merke: Der Leser ist nicht immer so dumm, wie so mancher Journalist das offensichtlich glaubt.

        Ich habe schon länger ein Problem mit jenen belehrenden, tendenziösen oder emotionalisierenden Beiträgen, die zwischen klassischer Berichterstattung, Unterhaltung und sog. „Meinungsfreudigkeit“ nicht mehr unterscheiden wollen oder können. Journalismus darf auch einfach Quelle sein und sich zum Untersuchungsgegenstand neutral verhalten. Ein Pressefoto muss auch nicht mit langen Erläuterungen versehen sein. Es darf für sich sprechen.

        Man hätte das Thema natürlich auch ganz anders aufziehen können. Das hätte mehr Zeit gebraucht, Rede und Gegenrede, vielleicht noch eine anschließende Diskussion mit Betroffenen, einem Arzt, einen Physiker und einem Psychologen.

        Das muss man aber nicht. Und das heißt eben nicht, dass man der Angstmache auf dem Leim geht.

  4. @ alle: Mir haut’s gerade die Zugriffe durch die Decke, irgendwer hat mich bei Bildblog verpetzt ;-)

    Ich kann heute leider immer nur kurz reinschauen, um Kommentare freizuschalten, drum Bitte ich um Geduld.

  5. Hm, halte zwar nichts von Panikmache und werde den Dradio-Betirag nach der ausführlichen Beschreibung auch gar nicht mehr durchlesen (bin durch einne Meedia-Link hergekommen und bin natürlich auf der Arbeit) ;-), aber gehöre selbst zu den sog. „Elektrosensiblen“. Asche auf mein Haupt. Direkt geoutet. Bäm.
    Halte aber sowohl von Panikmache wie vom oben durchgeführten Bashing nichts.
    Kritikpunkt: Studienlage ist mau, doch dazu unten mehr. Da hilft auch ein Wikipedia-Eintrag nichts. (Wiki ist im Übrigen immer noch keine seriöse Quelle, empfehle mal google scholar zu bemühen).
    Dazu sage ich mal: Bin Elektrochemiker (ja, ja, pure Ironie) – was allerdings mehr mit elektrochemischen Reaktionen denn mit Feldern zu tun hat und habe auch u.a. an einem renommierten Max-Planck-Institut gearbeitet (nicht für Kulturwissenschaften). ;-) Für die empfindlichen Messgeräte habe ich Felder allein schon beruflich messen können und müssen.
    Bin ich trotzdem doof?
    Ganz uneitel: für Mensa würds reichen, für Prüfungen selten mehr als 2 Tage gelernt, IQ-Tests schwanken um 135 herum (keine Facebooktests).

    Ok, captatio bene volentiae beiseite, gehen wir mal in medias res. Was will ich sagen? (W-Fragen)

    Meine These: Elektrosensibilität gibt es, es ist schlichtweg ein Stressor wie Lärm oder Chemosensibilität. Oder Feinstaub. Oder Menschen. ;-)
    Der eine reagiert darauf stärker, der andere weniger. Die Existenz dessen zu leugnen zeugt nicht gerade von Logik oder Intelligenz.
    Die Frage ist eher: Wie groß ist der Einfluss? (W)
    Dazu muss man wissen, dass EM-Strahlung nur in Resonanz überhaupt was anstellen kann – heißt, nur wenn ich auch Stellen im Körper habe, die die Strahlung absorbieren oder resonieren.
    Natürlich schließt das – zum Glück eine Reihe von Frequenzen aus.
    Die reine Leistung eines Geräts ist demnach irrelevant für die Betrachtung.
    Analog: Fluglärm juckt mich wenig (trotz FRA in prinzipieller Nähe), bin eher ein visueller Typ. Wer schlecht hört, den juckt es u.U. gar nicht.

    Nächste Frage: Was macht es mit einem?
    Stört oder beeinflusst Reizweiterleitung und Nervenimpulse. Meines Erachtens wären vernünftig durchgeführte IQ-Test das einzige Mittel, um den Einfluss zu belegen. Ich für meinen Teil kann nach einem längeren Handytelefonat definitv weniger gut arbeiten, mich konzentrieren.
    Subjektiv natürlich. Aber halte ich für messbar.

    Wieso können manche nicht erkennen, ob ein Gerät an ist? Keine Ahnung, Psychosomatik mag da natürlich mit reinspielen und sollte man natürlich vom Effekt trennen.
    Wahrscheinlich liegt das Gesamtstresslevel der Personen durch die Verzweiflung, dass jemand sowas vor ihr Fenster gestellt hat, im oberen Bereich.
    Aber Tests, die ein Gerät mal an und aus schalten sind fehlerhaft. Schließlich liegt die Schädigung vor, man kann es durch das Ausschalten des Geräts nicht rückgängig machen. Da gehört schon ein wenig mehr Wissenschaftlichkeit in die Debatte.

    Subjektive Beispiele: Was ich festgestellt hatte, nachdem ich Kopfschmerzen von meinem Fernseher bekommen hatte: Die Dinger haben keine z.B. keine vernünftige Erdung. Eigentlich müssten Großgeräte nicht nur einen Eurostecker haben (bin kein Elektrotechniker, ist mir erst in der Folge aufgefallen).
    Messgerät von der Arbeit mitgenommen – siehe da: große Wechselfelder, die auch noch in Couchentfernung messbar waren.
    Was hab ich gemacht? Klemme an Gehäuseschraube und an Steckdosenerdung. Zack, Feld um Faktor 100 kleiner. Subjektiv: Keine Kopfschmerzen mehr.
    In Elektrotechnikbüchern gibt es da durchaus Hinweise auf die Durchführung von besseren Erdungen zur Steigerung der EMF-Verträglichkeit, btw.

    Weiterhin: Gibt jede Menge Leute, die über Schlafstörungen klagen. Würde man deren Nachttischlampe mal auf Wechselfelder hin untersuchen: großer Ausschlag. Die Elektronen wechseln nämlich auch bei ausgeschalteter Lampe. Was hilft zuweilen: Stecker umdrehen, Phasenumkehr. Kein Witz. Messbar.

    Als ich mit meiner Familie in unsere Wohnung eingezogen bin, hatte ich starke Kopfschmerzen. In der Stressphase war mir, als ob ich in der Nähe bestimmter Wände eben noch gestresster werde.
    Was ich erst später erfuhr (bis dahin nicht damit beschäftigt): Die alte Bude hat Stegleitungen. Durch die fehlende Verdrillung gibt es stärkere Felder als bei neueren Leitungen.
    Nach ein paar Wochen, nachdem sich der generelle Stress gelegt hatte, habe ich das jedoch nicht mehr sonderlich stark gemerkt.

    Abschließend, muss ja weiterarbeiten: Man sollte EM-Belastung eher als Baustein sehen, der zu einem Gesamtstresslevel beitragen KANN. Die Existenz von Einflüssen zu leugnen hieße aber, die Strahlung an sich zu leugnen. Actio reactio est, gell. ;-) Aber eben in gewissen Grenzen, die man ernstnehmen, aber nicht überbewerten sollte.
    Noch kleine Anekdote: Komme nicht mit jedem Handy zurecht, hängt teilweise vom Modell ab, welches ich besser „vetrage“. Wieso ist das so?
    Jedes elektronische Bauteil hat eine Eigenstrahlung, beim PC auch Festplatten z.B.
    Je nachdem, wie eben die Strahlung aufeinander und auf meinen spezifischen Kopf wirkt, merke ich es eben stärker oder weniger. Und: Teilweise gewöhnt man sich auch dran. Wie an Lärm eben.
    Datentransfer läuft bei mir immer nur über Edge. Das vertrage ich deutlich besser als 3g oder gar LTE. Surfe ich doch damit, krieg ich o.g. Konzentrationsprobleme. (Subjektiv)

    Zur Studienlage: Ich weiß aus meiner Arbeit in der Medizinindustrie einfach auch, wie Studien laufen und wie groß da auch der Fehler ist, bzw. wie viel durch das Studiendesign beeinflusst wird.
    Den von mir vorgeschlagenen Ansatz hat man in der Form noch nicht durchgeführt, auch weil sowas natürlich von vielen anderen Faktoren abhängt.
    Bislang hat man sich auf epidemologische Studien beschränkt.
    Fazit: Stress tötet Menschen. Jedoch nicht nur mit einem einzelnen Faktor. Es ist immer die Summe, die das Ergebnis ausmacht. Halte es für genauso unwissenschaftlich zu behaupten, „Feinstaub“ töte xxx Menschen. Korrelation ja, Kausalität nein.

    Just my 2 cents. Don’t spend it on boozing. ;-)

    • >> Meine These: Elektrosensibilität gibt es, es ist schlichtweg ein Stressor wie Lärm oder Chemosensibilität. Oder Feinstaub. Oder Menschen. ;-)
      Der eine reagiert darauf stärker, der andere weniger. Die Existenz dessen zu leugnen zeugt nicht gerade von Logik oder Intelligenz. Die Frage ist eher: Wie groß ist der Einfluss? (W) <> Zur Studienlage: Ich weiß aus meiner Arbeit in der Medizinindustrie einfach auch, wie Studien laufen und wie groß da auch der Fehler ist, bzw. wie viel durch das Studiendesign beeinflusst wird. <<<

      So, so. Wenn Studien gegen Ihre Aussagen sprechen, wissen Sie einfach, das die Fehlerrate groß ist bzw. dass das sowieso irgendwie beeinflusst wird. Aus Erfahrung wissen Sie daher wahrscheinlich sogar, dass es absolut unnütz ist, die Studien zu lesen.
      Wieso gilt das nicht für die Studien und Messungen, welche Sie .. nicht mal zitieren, sondern einfach als Fakt in den Raum?

      Nebenbei, für jemanden der erst 4 Absätze beschreibt, welche Qualifikationen er besitzt, nutzen Sie eine sehr unpassende Ausdrucksweise. Und das "Max-Plank-Institut" kein fester Begriff ist, Sie also mitteilen müssten welches Institut das wäre, fällt auch auf.

      • Lustig. Blinde reden von Farben. Fakt ist: epidemologische Studien und vor allem retrospektivische sind einfach mit Vorsicht zu genießen. Dafür spricht die widersprüchliche Studienlage vieler Studien zum Thema Ernährung beispielsweise. Einfach mal googlen.

        Zu den Einflüssen von Handystrahlung: Es gibt schlichtweg keine ernstzunehmenden Studien mit einem angemessenen Impactfaktor (wenn Ihnen das was sagt).
        Selbst mal googlen.

        Echt? Ich lüge also? Vielleicht tippe ich einfach schnell. ;-)
        Bewusst habe ich nicht erwähnt, in welchem MPI ich konkret geforscht habe. Das tut auch nichts zur Sache. Habe keine Lust, dass sie über meine Publikationsliste meinen Namen rausfinden. Das nennt sich Privatsphäre und Datenschutz.
        Was wäre denn die unpassende Ausdrucksweise? Sorry, mein Englisch ist wahrscheinlich einfach besser als mein Deutsch mittlerweile. Touché.

        Aber das Internettrollgesetz gebietet wahrscheinlich, dass man meinen Argumenten nicht folgen DARF. Oder man versteht es nicht, je nachdem.

      • PS Weiß nicht, wie es um Ihr Leseverständnis geht, aber ich hatte durchaus von „einem MPI“ gesprochen, nicht von „DEM“. Hoffe, Ihre gesamte Argumentation läuft jetzt nicht ins Leere. ;-)

      • @Chris.

        Schade, dass Sie auf meine Einwände nicht eingehen. Sie könnten zum Beispiel erklären, woran Sie festmachen, dass eine Studie korrekt ist. Besonders wenn Sie so einfach auf Google verweisen. Sie könnten auch einfach mal Ihre Quellen zitieren. Leider tun Sie das nicht und werfen mit Ausdrucksweisen wie „Fakt ist“ oder auch „Die Existenz dessen zu leugnen zeugt nicht gerade von Logik oder Intelligenz“.

        Sie sprachen von „einem renommierten Max-Planck-Institut“. Was soll das bedeuten? Wenn es tatsächlich ein renommiertes Institut ist, würde der Name nichts zur Sache tun. Und wenn Ihnen der Name so wichtig ist, muss man schon wissen an welchem. Wie will man sonst überprüfen ob es sich tatsächlich um ein renommiertes Institut handelt?

        Wenn Ihr Englisch so gut ist und Sie inzwischen Probleme mit dem Deutschen haben, dann nutzen Sie doch englische Grammatik. Aber schreiben Sie nicht, als Beispiel: „Zur Studienlage: Ich weiß aus meiner Arbeit in der Medizinindustrie einfach auch, wie Studien laufen und wie groß da auch der Fehler ist,“ wenn Sie die Fehlerrate meinen. Was ich natürlich nicht weiss. Vielleicht meinen Sie wirklich einen großen Fehler. Was aber wenig Sinn machen würde.

        Und für jemanden der zum Ausdruck bringt, dass er weiss was bei Studien falsch laufen kann, sind Sie schnell dabei die andere Seite zu interpretieren. Und für jemanden, der zum Ausdruck bringt das er an Fakten interessiert ist, sind Sie schnell dabei kritische Fragen abzuschmettern und die Gegenseite gleich versuchen zu diffamieren.

      • Mit renommiert meine ich keins der Blümchendisziplinen, die es eben auch als MPI gibt. Eben mal ein Beispiel rausgesucht, musste etwas grinsen. MPI für empirische Ästhetik. Nicht eben wirtschaftsnah, dann eben auch wenig Drittmittel. Keine Kohle, keine Forschung, kein Renommee. Soweit klar?
        Wenn es Sie so brennend interessiert: MPI-P (P für Polymerforschung) in Mainz. Arbeitsgruppe Material Science. Damaliger Direktor Knoll. Gruppenleiter auch noch?

        Zur Studienlage: Arbeite für eine Firma, die im Bereich Autoimmunerkrankungen tätig ist. Glauben Sie mir ruhig – da gibt es viele Parameter, die eigenen Test besser erscheinen zu lassen. Stichwort: Patientenkollektiv. Da wird mit vielen Tricks gearbeitet. Natürlich nur von der Konkurrenz. ;-)

        Was ich an den Studien zum Esmog bemängele: wurden oft nur in kleinen Kollektiven durchgeführt oder eben nur retrospektivisch. Heißt, die Leute wurden im Nachhinein nach ihren Gewohnheiten befragt.
        Echte Wissenschaft sind solche Studien nicht, aber müssen eben sein, weil die Vorgänge oft zu komplex sind, um sie mit Grundlagenforschung darzustellen. Und dann muss eben die Statistik herhalten. Nur kennen Sie ja bestimmt das Churchill-Zitat. ;-)
        Bin mir aber sicher, dass es eben bessere Studien geben könnte. Nur ist das vielleicht auch nicht so interessant, politisch wie wirtschaftlich. Und, wenn man sich hier so umsieht, eben für den Großteil der Bevölkerung auch nicht. Glücklich, wer nicht betroffen ist.
        Wie gesagt, ich bekomme keine Magengeschwüre wegen Fluglärm, kann aber verstehen, wenn es jemanden belastet. Mehr will ich nicht sagen.

      • Also ich habe auch große Zweifel daran, dass Sie, Chris, ein ernstzunehmender Wissenschaftler sind. Zumindest haben Sie offenbar wenig Ahnung davon was der Impact Factor aussagt und was nicht. Glauben Sie ein Studie die nochmals klarstellt dass die Erde rund ist wird einen großen Impact Factor erreichen? Natürlich nicht, denn das ist das Ergebnis das die Theorie und bisherige empirische Evidenz ohnehin vorhergesagt hat. Also wird solch eine Studie auch kein Staub aufwirbeln. Wenn aber eine halbwegs ernstzunehmende Studie zu überraschenden/kontroversen Ergebnissen kommt, werden sich mehr Wissenschaftler mit der Studie beschäftigen und in Repliken auf methodische Probleme hinweisen. Und ruck zuck geht der Impact Factor hoch.

        Außerdem ist die Studienlage in den allermeisten Fällen nicht so zweideutig wie Sie hier andeuten. Statistisch empirische Studien sind nunmal vom „Zufall“ abhängig. Sprich: Wenn es 100 Studien zu einem Thema gibt, und 80 Studien kommen zum Ergebnis X und 20 zum Ergebnis Y, dann ist das alles andere als zweideutig. Dann spricht das sehr sehr stark dafür, dass X korrekt ist. Es wäre im Gegensatz dazu unwahrscheinlich, dass alle Studien zum selben Ergebnis kommen.

        Von elektromagnetischen Feldern und deren Auswirkungen will ich aufgrund mangelnder Expertise nicht reden. Allerdings neige ich dazu, der wissenschaftlichen Lehrmeinung glauben zu schenken. Aus dem einfachen Grund, weil ich davon ausgehe, dass meine Kollegen in welchem Wissenschaftgebiet sie auch arbeiten, ihre Arbeit genauso ernst nehmen wie ich.

        (Abgesehen von Soziologen. Denen traue ich nicht über den Weg!)

      • Da kommen die Erbsenzähler. Meine Wissenschaftlichkeit aufgrund meiner Kommentare anzuzweifeln ist schon etwas sehr lächerlich. In dem Themengebiet, von dem die Rede ist, ist und bleibt der impact factor von Interesse beim Publizieren, auch wenn die Qualität der Artikel eher vom reviewer beurteilt wird. Abgesehen davon höre ich zum ersten Mal, dass eine Studie allein einen impact factor hat. Soweit ich weiß, haben diesen die Zeitschriften, in denen die Studie veröffentlich wird. LOL. #Fail, um es mal neudeutsch zu sagen.
        Wenn Sie darüber hinaus die Studienlage nicht kennen, sondern nur allgemein daherschwafeln, woher wollen Sie dann wissen, dass X und Y nicht gleichverteilt sind? Bitte nicht über Dinge reden, von denen man nur vom gehört hat.
        Mein Punkt war darüber hinaus, dass das Studiendesign wenig hilfreich ist bei der wirklichen Klärung. Retrospektivisch, Patientenkollektive, etc. Müsste man nachbessern.

        Wissenschaftliche Lehrmeinung? Ich lach mich kaputt. Erstens wird das sicher nicht im normalen Curriculum gelehrt, weil es eben noch relativ wenig beachtet wurde, zweitens gibt es eben genug Studien, die einen negativen Effekt nachweisen. Ist auch schwierig: Elektrotechniker haben keine Ahnung von Medizin, Mediziner keine Ahnung vice versa. Schauen Sie sich doch mal den Link der Nature Publishing Group an, den ich hier gepostet hatte. Exemplarisch lediglich.

      • In der Tat, ich war der falschen Auffassung die „Sichtbarkeit“ eines Papers bzw. von Autoren wird Impact Factor gennant. Dem ist offenbar nicht so.
        Es ist trotzdem lächerlich und schlichtweg unrichtig zu behaupten, die Studienlage sei unklar oder würde sogar für die Evidenz von Elektrosensibilität sprechen.

        Sie haben dazu aufgefordert in google scholar statt Wikipedia zu recherchieren. Das kann ich nur unterstützen. Hier die ersten 5 Suchergebnisse der Suche „Electromagnetic hypersensitivity meta“:

        http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/bem.20536/abstract;jsessionid=880C63F22B6FB5173185B08B8FD259A9.f02t02

        Klicke, um auf 115.pdf zuzugreifen

        http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/bem.20536/abstract;jsessionid=880C63F22B6FB5173185B08B8FD259A9.f02t02

        Acute effects of electromagnetic fields emitted by GSM mobile phones on subjective well-being and physiological reactions: A meta-analysis

        http://link.springer.com/chapter/10.1007/978-0-387-92736-7_5

        4 dieser Studien untersuchen die gesundheitlichen Wirkungen von elektromagnetischen Feldern auf Menschen. Ergebnis aller Studien: keine Unterscheidung vom Nocebo-Effekt möglich. Eine der Studien befasst sich mit der Wirkssamkeit von Behandlungen von Menschen die sich als eletrosensibel bezeichnen. Die einzige Behandlungsmethode die messbare Erfolge erzielen konnte war die kognitive Verhaltenstherapie. Woran das wohl liegen könnte? Wie gesagt, die ersten 5 Ergebnisse und allesamt Metastudien.

        Es gibt keine wirkliche Diskussion oder große Unklarheit darüber ob Menschen elektromagnetische Felder spüren können. Ob diese Felder langfristige Folgen – wie erhöhtes Krebsrisiko – haben ist dabei eine andere Frage. Auch hier ist die Evidenz bisher gering. Die wissenschaftliche Lehrmeinung/Mehrheitsmeinung/Konsens (apropos Erbsenzähler) oder wie immer Sie das nennen würden sagt zur Elektrosensibilität: Gibt es höchstwahrscheinlich nicht.

        Aber Sie haben natürlich recht. Ich kenne die Studienlage nicht bzw. nur sehr oberflächlich. Aber ich kenne auch nicht die Studienlage zur Evolution. Muss ich deswegen die Richtigkeit von Kreationismus in Erwägung ziehen?
        Ich denke nicht dass es von einen Mangel an Logik und Intelligenz zeugt, wenn ich mein Weltbild vornehmlich auf etablierte Medien/Institutionen/Personen baue und nicht auf Esoterik-Foren oder auf Erfahrungsberichte in den Kommentaren von Blogs.

        Nichtsdestotrotz wünsche ich Ihnen gute Besserung für Ihre Symptome. Wodurch auch immer diese ausgelöst werden.

      • Wow. Da hammse jetzt nicht nur einen ganzen Tag damit verbracht, ihren Fehler einzusehen (der meines Erachtens jede weitere Diskussion im Ansatz ausschließen sollte – will aber mal nicht so sein).
        Weiterhin ganz stolz ein paar Metastudien ausgekramt, die ihrem Weltbild entsprechen. Applaus.
        Dass die genannten Metastudien sich auf hauptsächlich auf self-reporting -Fälle beziehen, ist Ihnen aber schon klar, oder? Abgesehen mal von den grandiosen Journals, in dem das abgedruckt ist.

        Weiß ja nicht, wie das Leseverständnis hier so ist: aber habe nicht von mir behauptet, schreiend durch die Gegend zu laufen in Anwesenheit von EMF. Und gehöre auch nicht zu den EHS-Fällen.
        Kopfschmerzen bekomme ich nur von Leuten, die sich stur weigern, eine normale Riskiobetrachtung durchzuführen.
        Genau solche Leute waren es dann auch wahrscheinlich, die DDT ganz klasse fanden. (Oh, bitte, bauen Sie eine seitenlange Analyse in ihren Kommentar ein. Nur zu).
        Sorry, wenn ich gerade keine Zeit habe, hier eine geschliffene Replik zu verfassen.
        Aber:
        EMF haben einen Effekt auf verschiedene Stoffwechselvorgänge und auch auf die Konzentrationsfähigkeit (Studien s.u.).
        Auch wenn manche den Unterschied in der Denkleistung auf ihrem Niveau nicht bemerken mögen. Ich tue es und dazu gibt es sogar ne Metastudie.
        Ergo: Wenn es Schädigungen und Unterschiede in der Denkleistung gibt, können Sie sich ganz vielleicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die das auch merken. Hm?
        Sind nicht gleich Haie oder sonstwelche Viecher oder erspüren Erdbeben im Voraus (ein Beispiel übrigens, dass es im Tierreich genug Beispiele für einen EM-Sinn gibt), aber auf niedrigem Niveau einen Unterschied feststellen können – darum ging es.
        Weiterhin ist es absoluter Bullshit zu behaupten, dass es keine Aussagen zur Kanzerogenität gibt.

        Nochmal: Einflüsse auf Organismus – check.
        Heißt: Ist Stressor per definitionem – check
        Wenn wie Lärm oder Feinstaub, dann ist die Summe der Stressoren ggfalls krankmachend.
        Ein Teil des Puzzles, das sich Organismus nennt.

        Studien unten. Sorry, dass ich mir nicht mehr als 10 Minuten nehme.
        Wir hören uns in 2-3 Tagen vermutlich? Ich zähle auf Sie.

        http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0928468014000649

        Klicke, um auf PIIS1470204511701474.pdf zuzugreifen

        sites.google.com/site/pelegmichael/Lakola2006GliomaSkandinavia.pdf

        http://journals.lww.com/neuroreport/Abstract/2002/01210/The_acute_effects_of_exposure_to_the.28.aspx
        http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0104973
        http://informahealthcare.com/doi/abs/10.3109/15368378.2012.743909
        http://link.springer.com/referenceworkentry/10.1007%2F978-3-642-30018-9_210#page-1
        http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0032040#pone-0032040-t001
        http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0197018613000417

        http://oem.bmj.com/content/65/5/342.short
        http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0361923012000615
        http://www.hindawi.com/journals/ijcb/2012/683897/

      • @ Chris (14. März 2015 um 22:43):

        Wow. Da hammse jetzt nicht nur einen ganzen Tag damit verbracht, ihren Fehler einzusehen (der meines Erachtens jede weitere Diskussion im Ansatz ausschließen sollte – will aber mal nicht so sein).

        Hübsches hohes Ross haben Sie da, und dass L. trotz totaler Selbstdisqualifizierung trotzdem noch mitmachen darf, ist voll nett!

        Dem L. seinen Irrtum finde ich deshalb nicht so wahnsinnig schlimm, weil es ja so oder so um den impact einer einschlägigen Studie geht. Ob der im Rahmen des impact factors einer Zeitschrift bestimmt wird oder für die Studie individuell, ist doch vergleichsweise nebensächlich. Außerdem geht der impact factor der Zeitschrift hoch, wenn eine darin veröffentlichte Studie viel zitiert, wiederholt oder anderweitig wissenschaftlich verwurstet wird.

        Dass der impact factor sich auf eine Zeitschrift bezieht und nicht auf eine einzelne darin veröffentlichte Studie, stimmt natürlich. Aber es ist doch offensichtlich, dass der impact eines in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlichten Textes eng mit dem impact factor der Zeitschrift zusammenhängt. Und um den impact einer bestimmten Studie (oder einer Reihe von Studien zu einem bestimmten Thema) ging es doch hier, oder? Einen Grund, gleich die ganze Diskussion zu verweigern, kann ich deshalb nicht erkennen.

    • >> Meine These: Elektrosensibilität gibt es, es ist schlichtweg ein Stressor wie Lärm oder Chemosensibilität. Oder Feinstaub. Oder Menschen. ;-)
      Der eine reagiert darauf stärker, der andere weniger. Die Existenz dessen zu leugnen zeugt nicht gerade von Logik oder Intelligenz. Die Frage ist eher: Wie groß ist der Einfluss? (W)

      Also erst ist es eine These. Dann eine Tatsache. Und jeder, der diese These/Tatsache(?) leugnet oder infrage stellt, dem unterstellen Sie direkt mangelnde Intelligenz.

      >> Zur Studienlage: Ich weiß aus meiner Arbeit in der Medizinindustrie einfach auch, wie Studien laufen und wie groß da auch der Fehler ist, bzw. wie viel durch das Studiendesign beeinflusst wird. <<<

      So, so. Wenn Studien gegen Ihre Aussagen sprechen, wissen Sie einfach, das die Fehlerrate groß ist bzw. dass das sowieso irgendwie beeinflusst wird. (Aus Erfahrung wissen Sie daher wahrscheinlich sogar, dass es absolut unnütz ist, die Studien zu lesen. Aber das nur meine Theorie)
      Wieso gilt das nicht für die Studien und Messungen, welche Sie .. nicht mal zitieren, sondern einfach als Fakt in den Raum?

      Nebenbei, für jemanden der erst 4 Absätze beschreibt, welche Qualifikationen er besitzt, nutzen Sie eine sehr unpassende Ausdrucksweise. Und das "Max-Plank-Institut" kein fester Begriff ist, Sie also mitteilen müssten welches Institut das wäre, fällt auch auf.

      Mein erster Post war inhaltlich unvollständig, daher noch mal geschrieben.

  6. Ich und meine Familie hatten leider selbst zu leiden unter Nachbarn, die sich todernst auf genau solche „Sensibilitäten“ berufen und uns (!) mit allen Mitteln unser WLAN verbieten wollten. Da wir daran Schuld wären, dass sie nicht mehr schlafen, denken, entspannen, wohnen könnten. Was in einen sehr handfesten und völlig absurden Nachbarschaftskrieg ausgeartet ist. Grundlage der „Argumentation“ waren eben solche Beiträge in Medien (neben Websites mit astronomisch überteuerter „Schutzausrüstung“). Nichtverstehen von und Desinteresse an rationalen physikalischen Grundlagen sind leider durch nichts zu kontern. Solche Menschen gehören aufgeklärt nicht mit noch mehr unreflektiertem esoterischen Gequatsche und unfassbar überteuerten „Spezialgeräten“, sondern mit psychotherapeutischem Sachverstand. Ich habe keinerlei Verständnis für die weitere leichtfertige Verbreitung dieser Anti-EM-Religion. Spätestens wenn deren Jünger anfangen andere Leute zu belästigen und ernsthaft einzuschränken hört der Spass auf und hat das unreflektierte Verbreiten vermeintlich harmloser Absurditäten ernsthafte Folgen für „normale“ Menschen.

    • Problem ist, daß Psychotherapeuten ja den sog. höheren Bildungsweg einschlagen, man oft von „Chemie zwischen Patient u. Thera muß passen“ sabbelt und dabei mißachtet, daß dann eigentlich zwei Ahnungslose sich gefunden haben.
      Mit Menschen wollen sie arbeiten und scheren sich ’n Dreck um Grundlagen von Logik, also Naturwissenschaften. Da werden dann während der Ausbildung auch mal online Fragebögen in diversen einschlägigen Foren angebracht. Dazu dann der Anreiz, daß man an Schluß nach dem Ausfüllen evtl. einen 10 Euro-Gutschein gewinnen könnte. Verdammte Scheiße, was sucht denn die quantitative Wissenschaft im Psychologiebereich und was bilden die sich ein, da auch noch ein unnatürliches, das pekuniäre System mit rein zu ziehen !? Nach der Ausbildung als „Psychologe“ dann auch nur rumsitzen und ankreuzen in welche Schublade man den Patient stecken kann und welches Betäubungsmittel (Medikament verschrieben dann nur vom Psychiater) dann am besten geeignet sein könnte, damit Patient auch garantiert weiter dumpf bleibt. Selbst kassieren für den geruhsamen Job und das Gesundheitssystem zusätzlich finanziell belasten durch die Pharmaindustrie, welches die halbgebildeten Ärzte schön besabbelt.
      Die meisten Psychiater (nur die dürfen Pillen verschreiben) sind nicht besonders helle im Kopf; eine Aussage, die überraschenderweise garnicht von mir kam vor kurzem während eines Telefonates. Mit der vollen psychischen Dynamik von Patienten können solche Ärzte garnicht umgehen. Da kommt leider nicht viel in Gang, wenn dauernd die „chemische Geschwindigkeitsbegrenzung“ eingeschmissen wird.

      • Meine Erfahrung mit einem Psychotherapeuten (psychologischer Psychotherapeut, nicht Psychiater) war nicht mit dem zu vergleichen, was sie hier von hohem Ross beschreiben. Rückblickend betrachtet war es unter anderem der Versuch, meine Selbstwahrnehmung (und die Wahrnehmung der Handlungen anderer Menschen) zu kalibrieren, d.h. mir Denkmuster, Voreingenommenheiten etc. bewusst zu machen und mir dabei zu helfen, die mich lähmenden Ängste und seelischen Narben zu überwinden, um freier zu werden. (Hat einigermaßen geklappt. Ohne Pillen. Nur mit „Sabbeln“.) Daher kann ich nicht nachvollziehen, was Ihre herablassenden Ausführungen zu Psychotherapie bzw. Psychotherapeuten soll.

        Das hat wenig damit zu tun, ob der Handymast gegenüber oder Nachbars W-LAN messbare Auswirkungen auf das eigene Verhalten oder Befinden haben. Ich habe im neuen Haus einen Netzfreischalter (war nicht wirklich teuer) fürs Schlafzimmer einbauen lassen, ohne zu wissen, ob das etwas bringt. Dass im Nebenzimmer die Fritzbox vor sich hin werkelt, lässt die Investition in den Freischalter rückblickend als witzlos erscheinen ;-)

      • @ Django: Ach, das war dann sicher der eine Psychotherapeut im Land, bei dem’s im Kopf nicht dumpf und dunkel ist. 9899 hatte ja geschrieben: Die meisten Psychiater (nur die dürfen Pillen verschreiben) sind nicht besonders helle im Kopf

        @ 9899: eine Aussage, die überraschenderweise garnicht von mir kam vor kurzem während eines Telefonates

        Und? Wer hat denn diese scharfsinnig differenzierende Aussage gemacht vor kurzem während eines Telefonats? War das jemand mit soliden Fachkenntnissen und tiefem Einblick in die Psychotherapeuten- und Psychiaterszene? Worauf basiert dieses Urteil?

        Nach der Ausbildung als “Psychologe” dann auch nur rumsitzen und ankreuzen in welche Schublade man den Patient stecken kann und welches Betäubungsmittel (Medikament verschrieben dann nur vom Psychiater) dann am besten geeignet sein könnte, damit Patient auch garantiert weiter dumpf bleibt. Selbst kassieren für den geruhsamen Job und das Gesundheitssystem zusätzlich finanziell belasten durch die Pharmaindustrie, welches die halbgebildeten Ärzte schön besabbelt.

        Was für eine Perle der Erkenntnis! Fundiert, gut recherchiert, auf den Punkt. Wann kommt das Buch?

  7. Komisch – wenn ein Journalist einem öffentlich-rechtlichen Sender Esoterik-Quark verkaufen möchten, geht er doch normalerweise zum SWR?!

    DRadio hingegen ist mir bislang nicht als Abspielstation für Spinnerei-PR aufgefallen …

  8. Da habe ich mir mal die Mühe gemacht, den ganzen Beitrag tatsächlich durchzuhören. Danke, liebes D-Radio „Medienarchiv“. Ja, diesem Beitrag hätten ein wenig mehr Konjunktive und ein paar einordnende Sätze aus dem Off durchaus gutgetan.

    Am Anfang ist der Beitrag in der Bäckerei noch an der Augenzwinkergrenze, von der er sich mehr und mehr entfernt. Spätestens als der Heulomat die Mobilfunkmasten „anzeigt“ (ein Gerät für alle Frequenzbereiche – facepalm) torkelt er durch das Niemandsland bis kurz hinter die Eso-Grenze.

    Am Ende wird man mit der Unsicherheit, die der Beitrag bei einigen bestimmt erregt hat, einfach allein gelassen. Menschen können nicht mehr im Hotel übernachten wegen der … andere Menschen müssen ihr Haus verlassen wegen dem … Schlimm schlimm schlimm … schlimm schlimm schlimm … schlimm!!!

    Eine Frage, was der Herr denn seinen Opfern (anders kann man die nicht nennen) abknöpft, wenn er mit dem Esomaten durch das Haus (das neue! das neue! nicht das alte!) geht, hätte schon gereicht. Dann hätte der Herr Kugler bestimmt schlechtes Karma oder Unverständnis auf der feinstoffflichen Ebene gefühlt, und wir wären von diesem Beitrag verschont geblieben.

  9. Ja, auch vom Bildblog hier. Hab Dich aber sofort in mein „Lesezeichen“ —>“Blogs“ reingepackt. Den Doofen muss man contra geben.
    Jetzt schau‘ ich mir ältere Beiträge an.

  10. Mal ein kleines, einfach zu machendes Experiment: Haut einfach mal in eurem Haushalt alle Sicherungen raus und setzt euch anschließend mal zehn Minuten aufs Sofa und lasst das Gefühl auf euch wirken. Ich habe es – eher zufällig – gemacht und subjektiv schon einen Unterschied festgestellt. Das mag bei mir aber auch daran liegen, dass mein Haushalt wirklich ziemlich mit Technik zugerammelt ist. Insofern halte ich Elektrosensibilität grundsätzlich nicht für undenkbar. Journalistisch sauber berichten sollte man darüber natürlich schon.

    • Das glaube ich dir ohne Weiteres. Allerdings vermute ich für den Unterschied eine naheliegendere Ursache. Schau doch mal, ob irgendwelche deiner Geräte (Kühlschrank und so) oder Netzteile (auch wenn kein Verbraucher angeschlossen ist) Geräusche im Grenzbereich des Hörbaren abgeben. Das kommt sehr häufig vor und wird unbewusst wahrgenommen. Sind diese Geräusche dann einmal weg, ist die Stille in der Tat erlösend.

    • Ich weiss nicht, mit welcher Motivation Sie das getan haben. Doch schon die Erwartung das etwas passiert, sorgt dafür, dass im Körper etwas passiert. Stichwort Nocebo und Placebo Effekt.

      Die Studien zu den Telefonmasten, die angeblich so schädigend waren und dabei gar nicht eingeschaltet sind ein schönes Beispiel dafür, was sich Menschen alles einbilden können, wenn sie glauben, dass das passiert was sie erwarten, dass es passieren wird. Das ist der Grund, warum Studien nur dann als „sicher“ gelten, wenn Sie doppelblind sind. Die Forscher, welche die Studien initiieren sind davor nämlich auch nicht gefeit.

      • Nur zu ihrer Info: Doppelblindstudien sind nur im medizinischen Bereich nötig.
        Sofern man eindeutige Zellparameter z.B. im Tierversuch nachweisen kann (z.B. Stresshormone, etc), benötigt man auch keine Doppelblindversuche.
        Wenn ein Chemiker einen bestimmten Stoff herstellt, der Arterien weitet, kann man das messen.
        Natürlich gibt es den Placeboeffekt. Der ja auch Teil unserer Medizin ist. Angefangen vom Arztgespräch, über den Kitteleffekt, hin zum Stethoskop. Übrigens gibt es sogar Studien, die belegen, dass dies sogar gilt, wenn der Patient WEISS, dass er nur ne Brotpille bekommt.
        Alleine die Zuwendung funktioniert demnach.

        Dennoch: Von vornerein den Placeboeffekt zu vermuten ist genauso unwissenschaftlich, wie ihn auszuschließen. Vielleicht liegt der Effekt irgendwo in der Mitte. Das ließe ihn dennoch signifikant werden (behaupte ich mal als Gedankenmodell).
        Fakt ist: Wechselfelder wirken auf den Organismus. Und es gibt eben empathischere Menschen als andere, die dafür was anderes vielleicht besser können.
        Was glauben Sie z.B. was Wahrsager ausmachte, historisch? Nicht die Glaskugel, sondern eine Art Empathie, wo es bei der Person hakt, die Hilfe sucht. Im Gespräch.
        Der Unterschied heutzutage: die Rechnung für die Couch ist höher.
        Genauso unwissenschaftlich zuweilen. (Freud hat seine Ergebnisse gefälscht, Psychoanalyse Humbug).

        Gibt m.E. nur die Möglichkeit, dies langfristig mit Stressstudien herauszufinden oder eben Parameter zu finden, die man nachweisen kann.
        Bis zur Widerlegung eines schädlichen Effekts ist – wie bei allem eigentlich – Vorsicht im Rahmen der Vernunft geboten.

      • @ Chris (13. März 2015 um 15:16):
        Dennoch: Von vornerein den Placeboeffekt zu vermuten ist genauso unwissenschaftlich, wie ihn auszuschließen. Vielleicht liegt der Effekt irgendwo in der Mitte. Das ließe ihn dennoch signifikant werden (behaupte ich mal als Gedankenmodell).

        Genau. Der Placeboeffekt könnte signifikant sein. Und darum ist es von Interesse, ihn zu isolieren. Und darum müsste man den Strom-aus-Test doppeltblind machen, um zweifelsfrei feststellen zu können, dass die beobachtete Wirkung vom Ausschalten des Stroms herrührt und nicht eine Folge des Placeboeffekts ist.

        Was hilft die schönste Studie (und ganz nebenbei: Studien zur Erforschung der Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung auf den Organismus sind sicherlich als medizinische Studien zu werden, was sonst?), wenn die Ergebnisse keine Aussage zu den untersuchten Phänomenen macht? Sie brauchen keine Studie, um hinterher genauso wenig zu wissen wie vorher! Eine Studie, die den zu untersuchenden Effekt nicht vom Plazeboeffekt trennt, ist mMn wertlos.

      • Ja, ok, sie haben natürlich recht, war mehr ein theoretischer Einwand. Wenn ich testen will, ob eine Pistole tötet, benötige ich eben nicht unbedingt eine Kontrollgruppe. ;-)

        Als Studiendesign würde ich dennoch eher eine EEG-Messung statt eines „Bemerkens“ vorschlagen, oder zumindest irgendetwas mit dem ich das Stressniveau losgelöst von anderen Einflüssen messen könnte.

        Gute Studie übrigens dann doch hier (mit Einflüssen auf den Gehirnglukosespiegel), sogar mit gutem Impactfaktor. ;-)
        http://www.nature.com/jcbfm/journal/v31/n12/full/jcbfm2011128a.html

      • @Chris

        Doppelblind‘ sind überall dort notwendig, wo der „Forschers“ das Ergebnis direkt oder indirekt beeinflussen kann oder könnte. Und wenn man absolut siche rgehen will kann man auch Dreifachblind‘ durchführen. Das hat nichts mit Medizin zu tun sondern mit sauberer Arbeit, die keine Angriffspunkte bieten soll und damit hieb- und stichfest sein kann. Warum Sie das nur auf den medizinischen Bereich beschränken wollen, ist mir schleierhaft.

        Aufgrund der Konstellation wie Sie der Kommentator beschrieben hat ist es nicht unwissenschaftlich den Placeboeffekt als mögliche Ursache in Betracht zu ziehen.

        Den Rest kommentiere ich nicht, da Sie wieder mit Sätzen wie „Fakt ist“ und „sogar Studien, die belegen“ um sich schmeissen – Quellen nennen Sie aber keine einzige. Und wer Sie sind, wollen Sie mit Verweis auf Datenschutz lieber nicht sagen. Obwohl das ein Anhaltspunkt wäre ob Sie wenigstens beruflich eine gewisse Grundkompetenz und ein gewisses Grundwissen besitzen.

        Ergo sind Sie für Aussenstehende selbst die Quelle für Ihre Aussagen. Wieso das jemand für vertrauenswürdig halten sollte, kann vielleicht jemand erklären.

      • Nur kurz, um Sie nicht im Dunkeln zu lassen. Das hat sehr wohl etwas mit Medizin zu tun, weil es bei Doppelblindstudien eben darum geht, wie Sie es beschrieben haben.
        Nur wo Patienten sind (also Menschen) gibt es auch eine Placeboeffekt.
        Oder haben Sie schon mal einen Erlenmeyerkolben gesehen, der auf nen weißen Kittel reinfällt?
        Physik, Chemie und Biologie haben Methoden, die eindeutige Fakten schaffen. Gut, wir können jetzt über quantenmechanische Systeme reden, aber das würde zu weit führen.
        Als Chemiker stelle ich eine Substanz her, messe die im IR oder NMR – zack, Ergebnis.
        Als Physiker entwickle ich eine neue Messmethode – zack, Ergebnis.
        Ein Biologe kann ebenso Proteine exprimieren lassen und messen.

        Ein Mediziner ist darauf angewiesen, dass der Patient nicht auf ihn, sondern nur auf das Medikament reagiert. Oder er muss zumindest seinen Effekt statistisch rausrechnen.
        Daher dann Doppelblind. (Aber nur dann, wenn er auch nicht wissen soll, ob er Brot oder medikament verabreicht).

      • @ Chris 15:16: Natürlich brauchen Sie bei einer solchen Studie ein Doppelblind-Design.

        Forscher zum Probanden: „Guten Tag, wie Sie ja wissen, untersuchen wir die Auswirkungen von Handymast-Strahlen auf das Wohlbefinden von Anwohnern. Wir werden mit Ihnen eine Reihe von Untersuchungen machen, das schließt Tests zu Merk- und Konzentrationsfähigkeit und zum subjektiven Befinden ebenso ein wie die Konzentration von Stresshormonen in Ihrem Blut und andere physiologische Parameter. In Ihrem Fall steht ein in DE üblicher Mast mit Sendern für alle Netze in x m Entfernung von diesem Labor.“

        Doppelblinddesign: Weder Proband noch Forscher wissen, ob x tatsächlich stimmt, d.h. x kann stimmen, deutlich größer oder auch deutlich kleiner sein. Wenn x=20 gesagt wird und es ist eigentlich 1000 (und umgekehrt), sollte man autosuggestiven Effekten auf die Spur kommen.

        Wäre mein Design, so aus dem Handgelenk in fünf Minuten…

    • Ich sehe das genauso, bzw. empfinde es so. Insbesondere in einer Wohnung mit Stegleitungen, die in 1m Abstand noch elektrische Wechselfelder in Höhe von 400 V/m erzeugen. (Wer für den Hausgebrauch Messgeräte benötigt, einfach mal bei Conrad bei Niederfrequenzgeräte von Gigahertz Solutions nachsehen).

      Wer nun von vorneherein die Möglichkeit ablehnt, will es eben nicht bemerken. Ist auch nicht unbedingt ein Zeichen von Intelligenz und, nebenbei bemerkt, absolut unwissenschaftlich, Dinge, die man nicht sehen, hören oder riechen kann, gleich ins Märchenreich zu schieben.
      Das Ausschalten aller Sicherungen legt faktisch auf einen Schlag alle Wechselfelder lahm – auch Geräte auf „aus“ erzeugen normalerweise noch ebensolche.
      Das ist Physik, wer das nicht versteht, nachlesen.
      Physik ist auch, dass unser Körper mit diesen Felder gezwungenermaßen interagiert. Auf niedrigem Niveau vielleicht, aber er tut es.
      Diesen Stressor kann man – wissenschaftlich – genauso ernst nehmen wie Lärm, Feinstaub, Chemikalien, Hormone im Wasser, etc.
      Jedes für sich wird uns nicht umbringen, aber die Summer sollte unterhalb gewisser Grenzempfindungen bleiben.

      Was die Geräusche der Geräte betrifft: TV auf aus, Router, Hub, etc. erzeugen im Wohnzimmer keine Geräusche. Man sollte es also nicht auf die Geräuschentwicklung schieben.

      Wissenschaft: Wer beweisen kann, dass es NICHT so ist, hat recht. Nicht derjenige, der die Existenz solcher Überlegungen und Empfindungen von vornerein ablehnt.
      Kennt ihr das nicht? Nach ein paar Jahren überlegt man sich: Wie konnten die so doof sein, das völlig unberücksichtigt zu lassen, dass Tetraethylblei im Benzin, sich radioaktivem Fallout bei Tests aussetzen, Lobotomie, nicht sonderlich clever ist?
      Gleiches gilt für Umweltbelastungen.
      Völlig unkritisch und ohne wirkliche epidemologische Studien den Ausbau drahtloser Kommunikation immer weiter voranzutreiben, ist reine Idiote. Aber vielleicht auch Folge von zu viel Handystrahlung. ;-)

      • >Wissenschaft: Wer beweisen kann, dass es NICHT so ist, hat recht. Nicht derjenige, der die Existenz solcher Überlegungen und Empfindungen von vornerein ablehnt.
        Kennt ihr das nicht? Nach ein paar Jahren überlegt man sich: Wie konnten die so doof sein, das völlig unberücksichtigt zu lassen, dass Tetraethylblei im Benzin, sich radioaktivem Fallout bei Tests aussetzen, Lobotomie, nicht sonderlich clever ist?
        Gleiches gilt für Umweltbelastungen.<
        Bezüglich erstem zitiertem Satz: Schlagt also den tot der beweist, daß es doch so ist ?!
        Bleifreiheit; super der Schwachsinn das Blei aus Lötzinn zu verbannen. Temperaturschwankungen hält bleifreies Lötzinn nicht lange aus weil es mürbe wird.
        Deinen erwähnten IQ etc. betreffend; Bist offenbar NT und kaum HSP, angepaßt an den Test und wahrscheinlich nicht dazu befähigt irgendwelche außergewöhnlichen Leistungen zu erbringen, die z.B. lange bestehende Probleme lösen könnten.
        Quantität des Laberns über Mumpitz hoch, Qualität nicht so klasse.

        Top Studie zur Klärung der Frage, ob 1+1 zwei ergibt.
        Resulat: Ja
        Quantität des Rumlaberns sehr gering
        Studie also irrelevant und nicht weiter beachtenswert.

      • LOL. Sorry, ich schreib das nebenbei auf der Arbeit und tippe schnell. Aber das hatte ich eigentlich bereits erwähnt. Kann ich nichts für, wenn dir das zu viel zu lesen ist.
        Bei dir höre ich ja sowieso nur Beleidigungen. Ist mir ziemlich wurscht, was und wie du mich einschätzt. Da ist wohl jemand neidisch. :D
        Glaub, ohne Problemlösungskapazität kann man keine Patente und Veröffentlichungen raushauen. ;-) Aber fang nicht gleich an zu heulen.
        Dass du nicht mal weißt, was Tetraethylblei ist (eine Verbindung ist nicht das Element) spricht Bände. Alte Journalistenregel: Einfach mal labern lassen, der Stuss kommt schon von alleine, gell?
        Next. :D

      • PS Falls du mich da auch falsch verstanden hast: Einfach mal googlen.
        Wissenschaftliche Hypothese gilt solange, bis sie widerlegt ist.
        Das meinte ich damit, dass auch in der ABLEHNUNG einer Hypothese (die da wäre: Esmog ist schädlich) erstmal ein Beweis her muss, dass es eben nicht so ist.
        Da für beide Thesen eben keine eindeutigen Beweise auf dem Tisch liegen, ist die Frage schlussendlich (noch) nicht geklärt. Jedes sture Ablehnen verbietet die Vernunft.

        Ergo: Für beide Fälle Beweispflicht.
        Jetzt verstanden?

      • @Chris

        Jetzt verstehe ich Sie, wie Sie Wissenschaft definieren!

        >> Wissenschaftliche Hypothese gilt solange, bis sie widerlegt ist. <<
        Mit der gleichen Logik argumentieren Gläubige: "Es gibt Gott, bis das Gegenteil bewiesen ist."

        Eine Hypothese ist eine Annahme und kein Beweis.
        Und eine Hypothese lebt von den Bedingungen, das macht sie zu einer guten Hypothese. Der Satz "Alle Schneehasen sind schwarz" ist nur eine Behauptung. Der Satz "Alle Schneehasen sind schwarz, wenn sie in einem Russhaufen baden und ihr Fell den Russ nicht abwirft" ist eine Hypothese.

        Um es anders zu sagen: Beweisen muss der, der die Annahme aufstellt.
        Esmog ist schädlich? – Quod esset demonstrandum.

      • Quark. Die Hypothese gilt, solange sie nicht verifiziert oder falsifiziert wurde. Ganz einfach.
        Müssen muss niemand etwas. Ich sage nur, dass es eben weder falsch noch richtig gibt in diesem Zusammenhang. Das ist noch offen.
        Wenn sie so wollen: Genauso wie mit Gott.
        Aber beim Esmog vermute ich mal, dass man schlussendlich einen Beweis finden kann. ;-)

      • PS Denke, Sie interpretieren meine Aussagen aber z.T. bewusst falsch. Ich bitte sehr darum, die Sätze im Zweifelsfall nochmal durchzulesen.Belehren Sie mich bitte nicht als Wissenschaftler. Danke.
        Ich argumentiere ja nicht damit, dass es ohne Gegenbeweis einen schädlichen Einfluss von Esmog gibt, sondern sage, dass das wissenschaftlich noch nicht geklärt ist.
        Darüber hinaus habe ich aus meiner subjektiven (und mittels Messgeräten) eben gefunden, dass es ein Stressfaktor sein könnte, bzw. IMHO ist. Für eine allgemeingültige Aussage reicht dies natürlich nicht.
        Für eine ablehnende Aussage aber sicher auch nicht.
        Ich hab jetzt Feierabend und alle Punkte genannt, für meinen Teil war es das. Schönen Abend!

      • @ Chris (13. März 2015 um 20:37):

        Quark. Hypothesen gelten nicht, sie werden aufgestellt. „Manche Menschen reagieren empfindlich (Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen u.ä.) auf elektromagnetische Strahlung“ wäre so eine Hypothese. „Freitags bei Vollmond tanzen die Einhörner an der Loreley“ eine andere. Da gilt erstmal nichts, das ist eine Behauptung, von der niemand weiß, ob sie zutrifft.

        Zu der Frage, wann eine Hypothese „gilt“ und welche Bedingungen eine Hypothese erfüllen sollte, damit sich jemand bemüßigt fühlt, sie überhaupt näher anzuschauen, empfehle ich den für die Blogosphäre recht langen, aber sehr lesenswerten Artikel von Ute Parsch.

        Ein Zitat daraus: Überall in der Naturwissenschaft wird deshalb von demjenigen, der eine Behauptung, eine Hypothese aufstellt, erwartet, dass er gute Gründe vorlegt, warum wir uns von ihm überzeugen lassen sollten.

        Das mit den Einhörnern wird kaum jemand auch nur im Entferntesten plausibel machen können, da wird es keine Forschung zu geben. An der Sache mit dem Elektrosmog könnte immerhin was dran sein, immerhin gibt es elektromagnetische Strahung, sie interagiert mit dem Körper, und wer weiß ob nicht wirklich wer empfindlich darauf reagiert. Und offensichtlich haben Wissenschaftler sich damit beschäftigt und werden das vielleicht noch weiterhin tun.

        Aber deswegen „gilt“ die Hypothese nicht. Sie ist nur plausibel genug, um sie nicht von vornherein zu verwerfen, sondern sie ernsthaft zu prüfen. Sie ist noch nicht (ganz) widerlegt, obwohl es nicht gut für sie auszusehen scheint. Die bisherigen Anläufe scheinen überwiegend ins Leere gelaufen zu sein.

        Wenn jemand eine Idee hat, wie man die vermutete Empfindlichkeit von Leuten nachweisen kann, wird das bestimmt auch jemand testen, aber irgendwann ist dann auch Schluss. Ein ewiger Studienreigen wie bei der Homöopathie wird da sicher nicht veranstaltet werden, schon aus Geldgründen…

      • Sie hängen sich jetzt ernsthaft daran auf, ob jemand sagt „Hypothese gilt“ statt „Hypothese ist nicht widerlegt und hat daher Bestand“?
        Desweiteten schauen Sie mal in der Liste der Kommentare die Literaturliste an. Plausible Gründe genug.
        Sensibiltät juckt mich jetzt weniger, mein Punkt war „den Unterschied merken“. (Anhand von Unterschieden in der Konzentrationsfähigkeit, u.ä.). Sowas gibts, merkt halt nicht jeder.
        Genauso wie Polonium im Tee. Das ist dann leider aber trotzdem schädlich.
        Vielleicht sollte ich auch mal anfangen, die Leute für Formulierungen zu „sensibilisieren“.
        Das EMF-Thema mit Hömopathie in einen Topf zu werfen ist allerdings schon etwas frech.

        Stressoren, Leute. Ist doch nicht so schwer.

      • Aber ist natürlich mein Fehler. Sehe ich ein.
        Hätte statt Chemie und Molekularbiologie und Promotion in Physik wohl lieber Wortklauberei studieren sollen.
        Dafür gibts schließlich Nobelpreise.

      • @ Chris (14. März 2015 um 23:05):

        Wortklauberei kann ich zwar auch ganz gut, das war hier aber keine. Mir geht es darum, was Sie ausdrücken, weniger darum, wie sie das tun. Es hat ja wenig Sinn, zu diskutieren, wenn uns aufgrund ungenauer Formulierungen missverstehen, und in meinem vorigen Kommentar wollte ich ein potenzielles Missverständnis ausräumen.

        Ihren Kommentar vom 13. März 2015 um 20:37 hatte ich so verstanden, dass Sie meinen, eine Hypothese sei solange als zutreffend zu betrachten, bis jemand sie widerlegt hat. Das ist aber völlig unsinnig, wie das Beispiel mit den Einhörnern zeigt.

        Allenfalls ist eine Hypothese „nicht widerlegt“ oder „noch nicht widerlegt“, wie die von der Elektrosensibilität. Das heißt aber nicht, dass sie gilt oder Bestand hat, sondern eben nur, dass sie (noch?) nicht widerlegt ist. Dass Sie möglicherweise richtig ist, vielleicht aber auch falsch. Dass sie bis zur Klärung im Raum steht.

        Und um überhaupt einen Grund zu haben, sich mit einer Hypothese auseinanderzusetzen, ist es sinnvoll, der Hypothese ein bisschen Substanz mitzugeben, etwa in Form einer einleuchtenden Begründung, von irgendwelchen Daten, die diese Hypothese stützen usw. (wie Einstein das mit seiner Relativitätstheorie gemacht hat, steht im verlinkten Artikel.)

        Ich habe Elektrosensibilität übrigens nicht mit Homöopathie in einen Topf geworfen. Homöopathie war nur zufällig der Aufhänger für den Artikel von Ute Parsch (der Link hatte es irgendwie nicht in meinen Kommentar geschafft, tschuldigung, darum hier nochmal: Erkenntnistheorie auf Homöopathisch?)). Die erkenntnistheoretischen Überlegungen darin sind wohl allgemeingültig. Sie haben mit der Homöopathie nur zu tun, dass sie auch für sie gelten.

        Jedenfalls ist es nicht meine Absicht, Sie anzugreifen oder zu diskreditieren. In diesem Sinne wünsche ich noch einen wechselfeldfreien Abend :)

      • @ Chris (14. März 2015 um 23:05):

        Darf ich nochmal aus Ihrem Kommentar vom 14. März um 22:43 zitieren: Wow. Da hammse jetzt nicht nur einen ganzen Tag damit verbracht, ihren Fehler einzusehen […]

        Und praktisch gleichzeitig brauchen Sie hier fast einen ganzen Tag, um meinen gar nicht so anspruchsvollen Kommentar zu verdauen? Glashaus, Steine, Chris. Oder entdecke ich da eine Spur von zweierlei Maß?

        Nicht jeder sitzt den ganzen Tag vor dem Rechner und wartet auf Ihre Kommentare, um die dann möglichst schnell beantworten zu können. Und nicht jeder kann aus dem Nichts serienweise längere Kommentare in die Tasten hauen, wie Sie das tun. (Nichts dagegen, manche nehmen sich aber mehr Zeit, wo auch nichts gegen zu haben ist.)

        Ihre lange Reaktionszeit auf meinen Kommentar vom 13. März 2015 um 23:34 hat diesen Kommentar zu einem Muss gemacht, nichts für ungut ;)

    • Aber mach doch mal den Doppelblind-Test: lass jemand anderen die Sicherungen raus- oder reinschrauben, so dass Du nicht weißt, ob Strom fließt oder ob nicht. Und Du musst dann sagen, ob Du Strom oder Strahlung oder was auch immer fühlst oder auch nicht fühlst. Ob Du auf über 50% richtige Antworten kommst? Wohl kaum.

      • Das wäre im Übrigen ein Blindtest, kein Doppelblindtest. ;-)
        Und warum wärst du dir da so sicher, dass ich es nicht merken würde? Muss zugeben, dass es ein wenig illusorisch ist, dies unter normalen Bedingungen durchzuführen. Ist ja klar, dass die Geräte dann alle angehen, wenn an. Und aus, wenn aus. Verbunden mit einem Geräusch. Man könnte sich natürlich die Augen verbinden und was in die Ohren machen. Hmm, muss ich mal testen. Behaupte mal, dass ich das in meiner Wohnung mit deutlich mehr als 50% merken würde. Behauptung steht gegen Behauptung somit.
        Allerdings geht das „Fühlen“ ohnehin etwas an der Sache vorbei, das kann auch stark von der Tagesform abhängen. Und du fühlst auch nicht, wenn du grad radioaktiv verstrahlt wirst. Die Effekte merkst du dann.
        Eindeutiger sind klare Messungen, die z.B. eine Stoffwechselveränderung anzeigen* und damit einen Eingriff belegen. Mal unabhängig, ob wir uns einfach ein wenig gestresster fühlen, oder das dann eben nur irgendwann am Effekt / dem Resultat der Summe aus verschiedenen Stressfaktoren bemerken.
        *Wie bei der bereits o.g. Studie (die nur als Beispiel dient):
        http://www.nature.com/jcbfm/journal/v31/n12/full/jcbfm2011128a.html

    • Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. In unserer Region war tagelang der Strom ausgefallen. Es ging wirklich nichts mehr, weder Handy noch Analogtelefon. Viele berichteten davon, dass sie auf einmal ein Art „Entspannung“ spüren würden. Auch mir erging es so. Anfangs dachte ich auch, ich könne wohl elektromagnetische Wellen spüren, allerdings bin ich der These auch nicht abgeneigt. Ich denke, nichts bleibt ohne Einfluss.

      Als wir wieder Strom hatten war für mich jedoch schnell klar, die Entspannung lag vor allem an der geringeren Geräuschbelastung. Ich versuchte meine Vermutung zu überprüfen und stellte erneut den Strom im ganzen Haus ab. Ich habe einen Unterschied vernommen, der war jedoch deutlich schwächer. Zufällig fiel mir auf, dass die Umgebung ja weiterhin unruhig ist. Das Verkehrsbrummen- und die Vibrationen des Hauses gab es beim Totalausfall nämlich nicht, weil der Verkehr weitgehend zum erliegen kam. In einer belebten Region gibt is keine vollständige Ruhe, selbst Nachts rauschen ferne Straßen. Wenn man darauf achtet, hört man das auch.

      Bei meinem Experiment habe ich ja wie erwähnt nur einen leichten Unterschied gespürt, was nicht ganz stimmt. Denn in der Küche habe ich einen großen Unterschied vernommen. Und auch hier lag es an den Geräuschen. Der Kühlschrank ist offensichtlich, aber die vielen Transformatoren für die Halogenleuchten und andere Elektrogeräte hört man selten bewusst.

      Durch die Thematik sensibilisiert, höre ich heute nahezu jedes Gerät mit Trafo. Selbst bei Geräten, die ich nicht bewusst hören kann, kann ich blind sagen ob sie an oder aus sind. Manchmal kommt noch Wärmeempfinden hinzu. Leider nervt das nun häufiger und ich wünsche mir ruhigere Geräte. Mir ist aber klar, dass meine Empfindlichkeit auch Einstellungssache ist und meistens komme ich zurück in den alten Zustand der Adaption an unvermeidbare äußere Reize. Wenn ich Ruhe will oder brauche, hole ich sie mir gezielt – deutlich häufiger als früher.

      Was viele vergessen, elektrische Geräte stören schon durch ihre Funktion eine innere Ruhe. Licht ist an, damit ich im Dunkeln (eigentlich Zeit der Ruhe) noch was machen kann. Die Uhr ist da, um mein Zeitempfinden mit der Norm abzustimmen. Der Computer ist an, um zu surfen, zu kommunizieren oder sonstwas zu TUN. Der Fernseher ballert einen mit Infos und Geschichten voll. Das Handy ist an, um erreichbar zu sein. Die meisten Geräte sollen also die Ruhe stören. Die Belästigung geschieht als im Kopf und man ist größtenteils selbst dafür verantwortlich. Man kann die Verantwortung natürlich an mysteriöse Strahlen abgeben. Und selbst, wenn es sie gibt, will ich lieber damit umgehen lernen statt mich zum Opfer zu machen.

  11. Hi Frank,
    das ist jetzt aber auch Ironie, oder?
    Ich geh gleich mal in’n Keller und „hau die Sicherungen raus“. Die folgende Viertelstunde auf dem Sofa wird bestimmt die entspannteste Viertelstunde meines bisherigen Lebens… (aber nur deswegen, weil endlich mal kein blödes Telefon und keine Wohnungstürglocke klingelt!).

    • Gerade das mit der Türklingel könnte wesentlich für die Entspannung sein. Wenn wer mitkriegt, dass Du die Sicherung rausgehauen hast, geht’s nämlich ab…

  12. Pingback: Bei deutschlandradio kultur gibts auch tollen jornalismus… | Schwerdtfegr (beta)

  13. Puh, was ein Tag. Aktuell sind über 3.600 Aufrufe hier aufgeschlagen, das macht das aargks normalerweise im Monat. Schön.

    Schön auch die vielen (eigentlich fast alle) guten Kommentare. Ich hatte, wie angekündigt, heute keine Zeit, auch meinen Senf dazuzugeben, und war schon froh, nebenbei die neuen Kommentatoren freizuschalten (habe ich möglichst zeitnah gemacht – wer warten musste, dickes Sorry!).

    Ich finde es toll, wie hier diskutiert wird, es geht vor allem – scheint mir – darum, ob Elektrosensibilität existiert und falls ja, welche Ursachen sie hat und wie man sie nachweisen könnte. Die verschiedenen hier zur Sprache gekommenen Ansätze finde ich unglaublich spannend, auch die Berichte über Eigenwahrnehmung.

    Eine ganz große Bitte nur: Achtet darauf, nicht ad hominem zu argumentieren, auch wenn’s mal schwer fällt. Dafür finde ich die in den Kommentaren aufgeschlagenen Fragen zu interessant.

    Und ich bin rasend gespannt, ob bzw. was Autorin und Redaktion zu sagen haben (aber keine Hektik, das hat Zeit).

    • >ob Elektrosensibilität existiert und falls ja, welche Ursachen sie hat und wie man sie nachweisen könnte<
      Sie existiert. Ursache Neugier, kombiniert mit Unachtsamkeit. Nachgewiesen durch fliegenden Elko, Format des Pappkerns einer Klopapierrolle, geladen mit ca. 320 Volt.
      Mitschüler mussten ja dauernd meinen Kram begrabschen. Einer bekam die 320 Volt durch die Finger und schmiss das Ding reflexartig quer durch die Werkstatt in die Ecke unter einen Heizkörper. Leider konnte die Studie nicht fortgesetzt werden. Es fanden sich nicht genug Versuchspersonen….

      Ansonsten kann ich allgemein empfehlen sich mal im Bereich Amateurfunk schlau zu machen, ab welcher Sendeleistung man sich mindestens einen Meter von einer Antenne entfernt aufhalten sollte, sonst wird's einem eben zu warm dabei.
      Aber das sind ja nur Leute, die man nicht wahrnimmt, weil sie keinen Müll erzählen von dem Kram mit dem sie sich auskennen.

  14. Ich habe der Autorin des Beitrags auch mal eine Email geschrieben. Werde mich hier zu Wort melden, falls ich eine Antwort erhalte. Ich befürchte leider, dass sie das Zeug selbst glaubt und vllt gedacht hat: „Machen wir doch mal einen Beitrag über den guten Menschen, der mir hier für wenige hundert Euro ein wertvolles Erdstrahlenabschirmfließ unter der Matratze verlegt hat.“ Ich denke in dem Punkt sind wir uns (WLAN hin, E-Sensitibilität her) alle einig: Erdstrahlen gibt es nicht und wer mit ihrer vermeintlichen Messung oder Abschirmung Geld macht, kann getrost als betrügerischer Scharlatan bezeichnet werden.

  15. Danke für den Artikel.
    Auf Google + hat mich jemand auf folgendes Video (WDR Service-Zeit Beitrag aus dem Jahr 2011 zum Thema E-Smog aufmerksam gemacht)

    Immerhin wird erwähnt das die Schädlichkeit noch nicht erforscht ist, aber trotzdem wird es erstmal behauptet das es das gibt…

    Was die wissenschaftliche theoretische Dikussion oben über Beweis oder nicht Beweis einer aufgestellten Theorie angeht, so empfehle ich diesen Beitrag der sich damit auseinandersetzt.
    http://www.beweisaufnahme-homoeopathie.de/?p=2387
    Geht um Erkenntnistheorie der Homöopathie

    • Vielleicht sollten sich einige Überempfindliche mal ihre Wohnung o. ganzes Haus auf Gleichspannung umstellen lassen. Dann brummt’s zumindest nicht mehr aus den Leitungen.
      Erfordert aber mindestens höheren Aufwand bei der Absicherung der Stromkreise wegen Lichtbögen im Kurzschlussfall.

    • Cooles Video.
      Ob sich die Dame dann auch beschwert, dass auf der Terasse kein WLAN ist, oder das Schnurlostelefon nur einen Raum weit kommt?

      • Tja… der Abschirmwahn geht auch bei handy Benutzung im Wohnzimmer nach hinten los… aber ist ja klasse für die Industrie wenn Akkus möglichst stark belastet werden und nicht lange halten durch erhöhte Sendeleistung des handys. Darf ich eigentlich so spontan Antworten, wo doch dein posting laut anzeige hier noch in der Zukunft liegt ?
        Bei mir ist es erst 23:56
        [zitat]Roichi schreibt:
        16. März 2015 um 00:27

        Cooles Video.
        Ob sich die Dame dann auch beschwert, dass auf der Terasse kein WLAN ist, oder das Schnurlostelefon nur einen Raum weit kommt?
        Antwort
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        [/zitat]

      • Zukünftige Kommentare wurden gestern schon beantwortet.
        Insofern passt es ja wieder.
        Aber interessante Verwirrung der Zeiteinstellungen.

  16. Hallo,
    auch mich (als Elektro-Ingenieur) hat es bei diesem Beitrag geschüttelt. Daher habe mich beim Deutschlandradio beschwert und den Beitrag bei der GWUP und den SciencsBlog gemeldet.
    Wider dem Wahnsinn!

    • Wahnsinn …ja… wie im Mittelalter wohl, als man nützliche aber nicht verstandene Menschen einfach bezichtigte irgendwie bösartig zu sein… und viele davon gefoltert und sogar getötet hatte.
      Elektrosmog: die moderne Art des Verhexungswahns

    • Hab ich auch gerade gelesen. Bei Astrodicticum Simplex geht Florian Freistetter übrigens auch darauf ein, hat aber statistische Bedenken. (http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2015/03/17/verursacht-handystrahlung-krebs/). Die Erhöhung von 3 von 100.000 Erkrankten auf 9 von 100.000 ist statistisch ja nicht sehr aussagekräftig.

      Eine andere Studie mit der gesamten dänischen Bevölkerung, die Freistetter auch erwähnt, stellt keinen Zusammenhang her, das ist die hier: http://www.bmj.com/content/343/bmj.d6387 Darin kommt man zum Schluss, dass es keinen Zusammenhang zwischen Krebs und Handys gibt, Zitat: „In this update of a large nationwide cohort study of mobile phone use, there were no increased risks of tumours of the central nervous system, providing little evidence for a causal association.“

    • Wer hat eigentlich die „Händie-Strahlung“ erfunden ? Könnte derjenige auch mal endlich die „Antilampe“ erfinden, die einen Raum komplett verdunkelt wenn man sie einschaltet ?
      Oder vielleicht zumindest mal sowas wie einen „Kältestrahl-Laser“ entwickeln ?

      • @9899: Du, sorry, aber bitte lass es, irgendeinen (nett gemeinten, ich vermute) Unfug zu posten, okay? Wenn Du was Konstruktives beizutragen hast zum Thema, immer her damit.

      • Nochmal klar und deutlich:
        Es ist bekannt, daß zum Wachstum Energie erforderlich ist.
        Tumore regen auch die Bildung, respektive das Wachstum von sie versorgenden Blutgefäßen an. Ob der verlinkte Artikel korrekt ist, ist also extrem zweifelhaft.
        Energie steckt bekanntlich in jeder Art Strahlung, aber daraus eine Verallgemeinerung abzuleiten, wirkt einfach nur noch unseriös.

  17. Ich bin kein Sensibelchen, doch würde ich ungern untereiner Hochspannungsleitung nächtigen. Eine andere Art von Smog bemerkte ich erst, als er einmal nicht vorhanden war. In einem Rechenzentrum hatte ein Hauptabteilungsleiter befohlen, nachts alles runterzufahren – auch die Klimaanlage. – eine unheimliche Stille – mit Folgen… Am Morgen hatte ich Mühe, die 8-Zoll-Firmwarediskette per Bandlaufwerk zu trocknen, und kratzte anschließend zentimeterdicken graugrünen Schimmel aus denEcken des Saales. Bei Besuchen in Mecklenburg – wirklich „Dunkeldeutschland“, positiv gemeint, war doch der Geräuschpegel der Umgebung im Verhältnis zu Hamburg eine „laute Stille“… — Es muß nicht immer Discoflackern und BUM-BUM-Loveparade sein…. Behutsam mit den Sinnen umgehen, heißt auch, Computer- und Gartenhocken in vernünftigem Maße ohne Hörbeschwerden und Sonnenbrand zu veranstalten…. Gute Nacht — ohne Zigarette und Fusel —

  18. @interessierter Hörer
    Ich habe Herrn Hilling eine Mail geschrieben, falls er hier nicht mehr mitliest. Mich würde, genau wie Dich, eine Reaktion der Redaktion und/oder der Autorin interessieren. Üben wir uns weiter in Geduld.

  19. DRadio hat am 24.3. geschrieben und ist mit der Veröffentlichung der Mail einverstanden:

    ———————————————————————————————-

    Sehr geehrte/r aargks,

    hier eine Stellungnahme der Autorin zu ihrem viel diskutierten Beitrag in unserem Programm:

    Stellungnahme:

    Ich habe in meiner Reportage eine – wie ich finde – für die Reportage typische beobachtende Haltung eingenommen, ohne das Phänomen und Betroffene aber gleich als Spinner abzutun. Ich nehme sie ernst, ohne mich mit ihnen gemein zu machen. Das ist eine legitime Haltung und angesichts der eher stets negativen Berichte über Elektronsensible und ihre Macken auch nötig.

    Ohne jetzt auf die einzelnen Gegenargumente einzugehen, was z. B. die Anzahl der Betroffene in der Bevölkerung angeht, schwanken die Zahlen sehr stark. Offiziell sind es in der BRD 6 %, was ca. 5 Millionen Menschen entsprechen würde. In Schweden werden Zahlen zwischen 20 – 30 % genannt. In der BRD wurden von Ärzten, die sich mit dieser Thematik eingehend beschäftigen ca. 17% genannt.

    Je nachdem welche Seiten man googelt, findet man natürlich unterschiedliche Meinungen, Studien und Ergebnisse. Daher bringt es auch nichts, sich die gegenseitig um die Ohren zu hauen, weil jeder Munition findet. Etwa unter http://www.diagnose-Funk.org eine Vielzahl an Veröffentlichungen zum Thema Mobilfunk, WLAN, Schnurlostelefone etc., die eindrucksvoll die negativen Auswirkungen elektromagnetischer Felder belegen.

    Auch in der Schweiz wird das Thema seit Jahren viel ernsthafter als bei uns diskutiert. Dazu nachstehend eine interessante Internetseite
    http://www.hese-project.org/Forum/allg/index.php?id=6894.

    Es ist natürlich auch so, dass wirtschaftliche Interessen dahinter stehen. Die Politik hat die UMTS Lizenzen für Milliarden versteigert, profitiert von Steuereinnahmen. Und die Industrie versucht natürlich auch dieses Thema klein zu halten, und Wissenschaftler die Zusammenhänge von elektromagnetischen Feldern und Gesundheit nachweisen, zu diskriminieren. Die Industrie hat das jahrzehntelang mit dem Rauchen, Asbest, Amalgam, Formaldehyd, Dioxin, Lindan etc. genauso gemacht.

    Ich finde, man muss sich dem Thema nähern, ohne sich gleich auf eine Seite festzulegen (Elektrosensibilität gibt es oder gibt es nicht), sondern eher fragend – und es tut not, auch einmal die Seite derer zu hören, die darunter leiden, auch wenn sich nichts beweisen lässt. Merke: Das heißt nicht, dass es nicht überall – bei Gegnern, die Elektrosensibilität leugnen, sowie Betroffenen – nicht ebenso viele Spinner gibt.

    Ich finde, ein Urteil sollte am Ende dem Hörer überlassen werden, den ich für klug genug halte…

    —————————————————–

    • Danke fürs Veröffentlichen! und prinzipiell gut, dass sich die Autorin überhaupt mal dazu äußert. Wozu sie sich aber ausschweigt sind bspw. Wasseradern, Wünschelruten und Erdstrahlen, die gut ein Drittel Beitrags prägen. Im Gegensatz zu elektromagnetischer Strahlung, die unabhängig von ihren Auswirkungen zumindest messbar ist, sind diese beiden Phänomene nämlich Quatsch. Ich gehe mal davon aus, dass ihr zumindest der Teil mittlerweile peinlich ist.

  20. Pingback: KäsE 5: Eilige Energien | aargks

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