Reichsdozententage (VII): Der Überdozent oder, wie macht die heiße Luft?

Der krönende Abschluss der Reichsdozententage über die „Akademie für Weisheit und Selbstentfaltung“ gebürt seiner Magnifizenz selbst, dem Präsidenten der Akademie, dem Überdozenten himself, dem wahren und einzigen Peter. Tusch.

ER, Peter I., Imperator Fiduziar, König von Deutschland und Sohn des Horst kann ALLES. Vor allem seiner Anhängerschaft den Geldbeutel leeren. Das lehrt er freilich nicht, sondern der Überdozent lässt sich gnädig herab, um das gemeine Volk an anderen Weisheiten teilhaben zu lassen. Als da wären Klavier, Kampfkunst, Philosophie, Recht, Soziologie, Charakterentwicklung und magisch-mediale Ausbildung.

Peter ist aber auch ein toller Hecht. Er kann zum Beispiel lehren, in „spätestens einem halben Jahr klangvoll eigene spontan komponierte Stücke zu spielen“. Wer behauptet, das müsse sich dann anhören, wie wenn man eine tote, in Toastbrot eingewickelte Katze auf die Klaviatur drischt, versteht nix von Free Jazz. Banausen, elende.

Der studierte Jurist Absolvent der Youtube-Universität lehrt zudem Recht. In zahlreichen gewonnenen Gerichtsprozessen hat er diese seine juristischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt und dem System aber so richtig den Hosenboden versohlt. Nicht.

Dafür verspricht seine Durchgeblicktheit den Soziologiestudenten: „Sie erfahren die Gründe des menschlichen Seins und auch speziell Ihre Lebensaufgabe.“ Spoiler: Im Königreich besteht der Zweck des Menschen, Dachrinnen zu reinigen und Unkraut zu zupfen. Eine wahre Lebensaufgabe in dieser Ruine.

Auch sportlich kann dem kleinen Kampfknuddel niemand die Goldmedaille reichen. Eine hirnzersetzende Selbstbeweihräucherung hat der Oberste Judoka hier abgegeben. Dort beschreibt er, dass er den Rat seines Vaters annahm, nicht zum Boxen zu gehen, denn „Davon wird man weich in der Birne“. Nicht auszudenken, welch Genius dem Universum entgangen wäre. Naja, aber auch mit Judo kann der König Mädchen schlagen, wie in der Einleitung bemerkt.

Der Oberübersuperhammer sind seine medialen Fähigkeiten und sein fundiertes philosophisches und magisches Wissen, Zitat: „Als Magie wird heute die noch nicht verstandene Physik bezeichnet. Sie wird deshalb auch als Metaphysik bezeichnet.“ Yeah, und jetzt alle: Magie ist Metaphysik, Magie ist Meta … Moment, stimmt ja gar nicht. Krass.

Ein fitzekleines Fehlerchen, das Ihro Perfektheit an dieser Stelle unterlaufen ist. Aber man darf beruhigt sein, es werden weder von seiner Präsidenz noch von den anderen Dozenten Fehlinformationen an die Schüler und Studenten weitergegeben. Dafür sorgt das eigens eingerichtete Qualitätsmanagement: Denn wie alle seine Projekt wird auch die königliche Akademie als vertiabler Gehirnfurz in die Annalen der langen Liste der gescheiterten Projekte eingehen und kaum über den Ankündigungsstatus hinaus kommen.

Das liegt aber lediglich an dem hinterhältigen Widerstand des im Sterben liegenden alten BRD-Systems. Oder daran, dass die Menschen noch nicht so weit sind. Oder an den Pfeifen im Königreich, die grundsätzlich zu doof sind (Peter hat keine gute Meinung von seinen Untertanen). Oder an einer anderen Ausrede.

Fazit: pfffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffff macht die heiße Luft.

 

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