Wahl 2013: Schwurbel-Check von “Bündnis 90 / Grüne“, “BIG” und “Bürgerbewegung pro Deutschland”

Nächste Runde, diesmal mit den Grünen, BIG und Pro Deutschland sowie einer knirschenden Logik. Hier steht das Wie und Warum.

7. Bündnis 90 / Die Grünen
Politisches Spektrum:
Grün.

Highlights:
337 Seiten Wahlprogramm. Nein, die habe ich jetzt nicht komplett gelesen, sondern vor allem nach Schwurbel-Buzzwords durchsucht. Und nichts gefunden.

Aber die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Die Grünen-Politikerin eröffnet gerne mal den Deutschen Homöopathiekongress, ist von der Homöopathie überzeugt und will dem Schwurbelwasser einen festen Platz im Gesundheitssystem einräumen. Na danke dafür.

Fazit:
Auch wenn das Wahlprogramm ohne offensichtliche Schwurbeleien auskommt, mit prominenten Befürwortern von Quacksalberei wie – ausgerechnet – einer Gesundheitsministerin haben sich die Grünen einen Eintrag ins Klassenbuch verdient: Etwas mehr als gröberes Geschwurbel.

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8. Bündnis für Innovation & Gerechtigkeit (BIG)
Politisches Spektrum:
Setzt sich ein für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund.

Highlights:
Kaum. Außerdem geht der Link zur Satzung nicht. Haben aber, so scheint es laut Wikipedia, ein Problem mit Schwulen und Lesben.

Fazit:
Nicht ganz im grünen Bereich, weil mir scheint, dass sie teils religiös angehauchte Anschaungen haben. Geht aber nicht wirklich aus der Website hervor und interpretiere ich aus der Wiki-Lektüre. Ratlos schlägt darum das Schwurbel-o-Meter leicht Richtung „naives Geschwurbel“ aus.

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9. Bürgerbewegung pro Deutschland
Politisches Spektrum:
Abendländisch. Sehr, sehr rechts. Mögen keine Ausländer.

Highlights:
Zitat: „Schüler, die wenig oder gar kein deutsch sprechen, müssen deshalb in muttersprachlichen Klassen zusammengefaßt und aus dem deutschsprachigen Regel-Unterricht herausgenommen werden.“ Jawollja, stillgestanden! Anstatt Deutsch zu lehren, noch mehr ausgrenzen. Um sich hinterher noch mehr beschweren zu können. Da knirscht die Logik.

Kleiner Verschwörungsalarm, Zitat: „Zudem hat die Politik eine Reihe von internationalen Verträgen geschlossen, die für die deutschen Kassen einseitig wirtschaftlich nachteilig sind. Dadurch entstehen den deutschen Versicherten Jahr für Jahr Schäden in Milliardenhöhe.“ Echt jetzt? Als da wären?

Fazit:
Kaum Geschwurbel im Check-Sinne. Einen (braunen) Haufen Extra-Punkte gibt’s aber für die rhetorische „Glanzleistung“, fast jedes Thema mit dem Ausland und Ausländern zu verbinden. Wertung: „Lächerlich“.

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13 Kommentare zu “Wahl 2013: Schwurbel-Check von “Bündnis 90 / Grüne“, “BIG” und “Bürgerbewegung pro Deutschland”

  1. Ich gestehe, dass grüne Programm nicht gelesen zu haben. Die anderen auch alle nicht. Unverantwortlich, stimmt. Allerdings bewerte ich sie ja auch nicht öffentlich (kleiner Seitenhieb :-))

    Die Programme sagen ja auch weniger darüber, was man nach der Wahl konkret von denen zu erwarten hat (selbst mit absoluter Mehrheit kann eine Partei hierzulande ja nicht machen, was sie will), sondern mehr was über deren Grundbefindlichkeit. Da geht ja ’ne Menge Diskussion rein in so’n Programm, erst recht gemessen an der Effektivität.

    Wenn aber den täglichen Geräuschen aus dem Maschinenraum und von der Kommandobrücke der Parteien lauscht, lernt man ja auch was über deren Grundton. Und da kommt bei den Grünen ja nun doch einiges Widersprüchliche z.B. zum Thema Energiepolitik.

    Und vor allem zum Thema Frauenförderung, Quote, Feminismus, Genderei usw. Nun ist das ein emotional und ideologisch stark aufgeladenes Thema, aber aus der feministischen Ecke kommen halt kaum Argumente, die der Logik standhalten. Die Grünen sind da aber voll auf diesem Trip, und meine Nonsenssensoren kleben da aber schon lange am Anschlage bzw. zeigen blinkende „E“s an.

  2. Pingback: Esoterische Ministerien und Parteien-Geschwurbel @ gwup | die skeptiker

    • Autsch, wie gruselig. Trotzdem danke für den Link. Besonders lustig finde ich das „Interview“ mit Jens Spahn (CDU), der sich um die Antworten windet und gleich im zweiten Satz unter Beweis stellt, keine Ahnung zu haben, indem er von Naturheilmitteln schwafelt.

  3. Hm, da ist die Frau von der Linken ja noch am ehesten wählbar diesbezüglich
    >Wir stehen dafür, dass alle Methoden, die ihren patientenrelevanten Nutzen unter Beweis gestellt haben, ohne zusätzliche Gebühren den Menschen zur Verfügung stehen müssen. <

    Da Hömopathie etc. ja nie Patientennutzen nachweisen können wird, muss das dann auch die Kasse nie zahlen ;)

    • Ja, sie ist nicht so schlimm wie die anderen drei, aber sie weicht auch ganzschön aus finde ich. Eine klare Ansage „HP ist Mist“ kann sich anscheinend kein Politiker leisten. Schade eigentlich.

  4. Wo ist der SPDler der mal NoWay zur Homöobadie sagte. Das SPD Statement finde ich schon arg. Stimmenfänger sind das doch. Und hätte einer nö gesagt, wäre es wohl nicht gedruckt worden…
    Es gibt zum Glück wichtige Themen die dann die Globulis wieder wegpotentieren werden.
    Es sein den Robert Betz wird Gesundheitsschwurbelminister.

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