Gleich geht der F1-Grand-Prix in Indien los, aber das muss ich schnell loswerden: Im Gesundheitsmagazin von Bayern 5 lief gerade ein Bericht über die Dorn-Methode. Die kannte ich nicht, es geht – kurz gesagt – darum, dass man durch Drücken an den Wirbeln allerlei Zipperlein heilt. Zuerst nur mit einem Ohr zugehört, bimmelte mein Alarmglöckchen bei folgendem Satz im Bericht: „Die Methode ist simpel und schnell erlernbar, aber man braucht das gewisse Gespür dazu.“ Oha, da kribbelt’s mir in den Schreibfingerspitzen.
Eine kurze Recherche ergab, dass die Dorn-Methode den Wirksamkeitsnachweis schuldig ist, dass die zugrunde liegende Ursachen fragwürdig sind und dass die Methode medial (siehe B5) schön gepusht wurde, auch vom Schwurbel-Paffen Fliege.
In der Kürze der Zeit kann ich nicht die Methode genau unter die Lupe nehmen, aber die „Journalistin“ des „Gesundheits“magazins hat sich einen Jubelorden verdient: Schön wäre es gewesen, die Kritik zu bennen. Nichts davon. Statt dessen lässt sie einen Vertreter der Methode erklären, dass man einen „guten Dorn-Therapeuten“ daran erkenne, dass er das Interesse hat, dass der Patient nicht wieder kommt, weil es ihm gut gehe. Boah, was für ein Recherche-Fail.
Ich gebe ab nach Indien ;-)